Königl. Sächsische konzess. chemische Fabrik J. E. Devrient in Zwickau

Textdaten
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Titel: Königl. Sächsische konzess. chemische Fabrik J. E. Devrient in Zwickau
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Königl. Sächsische konzess. chemische Fabrik
J. E. Devrient in Zwickau.


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Königl. Sächsische konzess. chemische Fabrik
J. E. Devrient in Zwickau.

Der erste Grund in kleinem Umfange zu dem jetzt ausgebreiteten Etablissement wurde am 3. April 1810 vom Bürgermeister Ferber zu Zwickau gelegt und sind die jetzigen Besitzer Herr Dr. Carl Lampe senior in Leipzig und Herr P. Maquet in Magdeburg; mit der Leitung der Fabrik ist der Direktor Herr F. Reuß betraut.

Der vielseitige Betrieb beschäftigt 60 Beamte und Arbeiter und wird sowohl durch Wasser- wie durch Dampfkraft unterstützt. Letztere bewirkt eine Dampfmaschine von 35 Pferdekräften, zu deren Speisung und zu anderen Fabrikationszwecken 5 Dampfkessel mit 300 □m. Heizfläche dienen. Die guten Erzeugnisse der Fabrik wurden auf allen Ausstellungen, die sie beschickte, durch Verleihung erster Preise anerkannt.

Für alte zur Arbeit untauglich gewordene Arbeiter und Beamte besteht seit langer Zeit eine Invalidenkasse, zu der die Beiträge allein von den Besitern aufgebracht werden. Fünf Arbeiter, die über dreißig Jahre der Fabrik angehören, erhielten die silberne Medaille für Treue und Fleiß; zweimal erwiesen hohe Staatsbeamte und zwar 1887 Se. Excellenz der Herr Staatsminister von Nostiz-Wallwitz und 1888 Herr Geheime Rath Böttcher der Fabrik die Ehre eingehender Besichtigung aller Einrichtungen.

Die Erzeugnisse der Fabrik bestehen aus Chemikalien zu technischer Verwendung und aus Malerfarben. In der ersten Abteilung werden Bleizucker in größtem Umfange, auch Zinnsalz und andere Zinnpräparate, Uranoxyd etc. etc. hergestellt; die zweite beschäftigt sich vorzugsweise mit Fabrikation von Schweinfurter Grün, Chromgelb, Chromgrün, Zinkfarben, rothen Lackfarben etc. etc.

Die Darstellung der Chromgelbe geschieht durch Wechselzersetzung von chromsauren Alkalien mit Bleisalzen. Je nach den angewendeten Mengenverhältnissen und Temperaturen, sowie den Beimischungen indifferenter Körper entstehen die verschiedenartigsten Nuancen und Qualitäten.

Das Schweinfurter Grün, eine Doppelverbindung von arsenig- und essigsaurem Kupfer wurde früher aus Grünspan und Arsenik dargestellt, ein Verfahren, welches noch in Frankreich gebräuchlich ist, während es hier jetzt vorzugsweise durch Umsetzung von Kupfervitriol mit arsenigsauren Alkalien unter gleichzeitiger Einwirkung von Essigsäure gewonnen wird. Diese Farbe ist wegen ihres Arsengehaltes sehr giftig, doch ist es bisher noch nicht gelungen, Schweinfurter Grün mit seiner feurigen Nuance durch unschädliche Imitation zu ersetzen.

Zinkfarben werden analog den Chromfarben hergestellt, indem man die Bleisalze durch Zinksalze ersetzt. Als Ausgangsmaterial benuzt man zumeist Zinkweiß, welches im Großen durch Verdampfung von Zink in Retorten gewonnen wird.