Jugendleben und Wanderbilder:Band 1:Kapitel 18
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder | |
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[167] – Und jungfräulicher Ernst deckt das verschämte Gesicht.
Täuschte dich Jemand? und weinest du, weil der Gespielinnen eine
Nicht, wie du geglaubt, redlich und tugendhaft war?
Der Dominik, so wurde damals und wird auch noch heut zu Tage der einzige Jahrmarkt der Stadt Danzig genannt. Jetzt hat er als solcher an Bedeutung viel verloren, doch in meiner Jugend hätte er mit Recht als eine große Messe bezeichnet zu werden verdient. Die lange Reihe der Buden auf dem Dominiksplan, und die noch reicher ausgestatteten Magazine in der Stadt, boten vom Größten bis zum Geringsten alles dar, was Luxus, Mode und die allgemeinen Bedürfnisse des häuslichen Lebens verlangen können. Käufer und Verkäufer, aus der Nähe wie aus weiter Ferne, zogen in großer Anzahl herbei. Am fünften August, dem mit dem Namen des heiligen Dominik bezeichneten Tage, wurde mit dem Schlage zwölf Uhr den fremden Kaufleuten durch Glockengeläute [168] die Erlaubniß, ihre Magazine zu eröffnen, feierlich ertheilt, und dadurch zugleich das Signal zu einer Art von Volksfest gegeben, das von dem Augenblick an vier Wochen lang anhielt.
Musik und Tanz, sonntäglich geputzte Leute, fröhliche Kinder, ungezogene Straßenbuben und mitunter auch Taschen- und Ladendiebe, traf man Sonntags und in der Woche überall; aber auch andere, bei uns seltnere Genüsse boten sich dar.
Die Schuchische Schauspielergesellschaft, eine altberühmte, von einer der größeren Städte zur andern in unsrer Gegend herumziehende Truppe, zählte damals und auch noch mehrere Jahre später Mitglieder, welche selbst in unsern jetzigen viel fordernden Tagen bei den besten stehenden Theatern eine ehrenvolle Aufnahme finden würden, und von denen mehrere späterhin eine Berühmtheit sich erwarben, die in den Annalen dieser Kunst ihren Namen nicht untergehen läßt; wie zum Beispiel der Schauspieler Koch[1], den ich noch den Hamlet spielen sehen, und der noch vor wenigen Jahren in Väterrollen ganz Wien entzückte.
Diese Gesellschaft bezog alljährlich zur Dominikszeit die baufällige bretterne Bude, welche eher einer Scheune als einem Theater glich; auch Seiltänzer, wilde Thiere, Kunstreiter und was sonst noch zu [169] dem unentbehrlichen Gefolge aller Jahrmärkte gehört, blieben nicht aus und fanden ihre Rechnung dabei. Für mich und meines Gleichen war dies Alles eine Quelle der Freude, des Entzückens, wie ich später in den größten glänzendsten Städten sie nicht wieder gefunden habe. Wie schön ist die Jugendzeit und der Rosenglanz, der Alles, was mit ihr in Berührung kommt, umschwebt! Die wenigen Male, daß meine Mutter mich alljährlich mit sich ins Theater nahm, konnte ich vor freudigem Herzklopfen, weder die Nacht vorher, noch die Nacht darauf, ruhig schlafen.
Es war zur Dominikszeit; ich hatte im Laufe des vergangenen Monates mein dreizehntes Jahr vollendet, und fing an, mich als ein ziemlich erwachsenes Mädchen zu betrachten, obgleich ich noch nicht allen Umgang mit meinen Puppen abgebrochen hatte: meiner Schwester Lotte zu Gefallen, wie ich mir selbst und Andern weismachen wollte.
Verständige Hausfrauen dachten in diesen geschäftigen Tagen nicht bloß daran, durch die neuesten Erzeugnisse der Mode ihre eigene Garderobe zu ergänzen und zu vergrößern, sondern suchten sich auch auf das nächste Jahr mit einem Vorrath jener mannichfaltigen und unentbehrlichen Gegenstände zu [170] versehen, die man während des Jahrmarktes am besten und am wohlfeilsten einkauft und von denen im Laufe von zwölf Monaten auch im geregeltsten Haushalt unendlich viel theils wirklich verbraucht wird, theils auf andere Weise zu Grunde geht.
An einem recht heißen sonnigen Vormittage stand demalso auch meine Mutter auf unserm kühlen Hausflur, mit einem böhmischen Glashändler über die Rekrutirung ihrer Tischgläser in eifrigster Verhandlung. Glühend, athemlos, eilend wie ein dem Netz entflatternder Vogel flog ich die Treppe hinunter, ihr in die Arme.
Mutter, keuchte ich ängstlich, der Kandidat will mich heirathen, und klammerte mich fester an sie an; vor Schrecken ließ sie die Gläser, die sie eben in der Hand hielt, fallen. Doch faßte sie sich bald, der Glasmann wurde einstweilen verabschiedet, und zu einer gelegeneren Stunde wieder bestellt, das Töchterchen aber vorläufig in Verhör genommen. Viel kam nicht dabei heraus; was ich ihr Alles vorgeklagt mitunter auch vorgeweint haben mag, weiß ich nicht mehr, aber es bewog sie doch, den Kandidaten in dem Zimmer aufzusuchen, wo ich ihn gelassen, als ich mitten in der Lehrstunde ihm davonlief. Ich aber schlich ganz verschüchtert in die Kinderstube, die noch [171] immer meine eigentliche Heimath, mein Asyl in allen Nöthen war.
Nicht ich, wie meine Mutter im ersten Schrecken wohl gefürchtet haben mochte, sondern mein guter Philoteknos war es, der, um es höflich auszudrücken, ein wenig die Tramontane verloren. Die herzliche Liebe, die ich ganz unverhohlen bei jeder Gelegenheit ihm bewies, die unverstellte Freude, mit der ich Alles vollbrachte, was er mir auftrug, dazu noch meine kindische Art, mich so weit als möglich aus dem Fenster hinauszubeugen, um ihm nachzusehen, wenn er ging, und wo möglich noch einen Gruß ihm nachzuwinken, alles dies zusammengenommen hatte bei seinem Mangel an Weltkenntniß und Lebenserfahrung der gute Kuschel ganz mißverstanden. Es hatte ihn verleitet, zu vergessen, daß ich mit meinen dreizehn Jahren doch noch nichts weiter sei, als ein gutgeartetes, dankbares Kind.
Schon seit einigen Monaten hatte jener feine Takt, der bei Mädchen weit früher erwacht, als man gewöhnlich es glaubt, in dem Betragen meines Lehrers, in seiner Art mich anzusehen, mitunter auch in seinen Aeußerungen, manches Fremdartige, mir zwar ganz Unverständliche mich bemerken lassen, das aber ein dumpfes Mißfallen in mir erregte, welches [172] ich nicht zu bemeistern im Stande war, so viel Mühe ich mir deshalb auch geben mochte.
Von jenem Morgen, der mich in die Flucht jagte, weiß ich nur, daß der Kandidat mich umfassen und an sich ziehen wollen, er, der noch nie auch nur meine Hand berührte! Dazu hatte er gerufen: Sie werden doch noch meine liebe kleine Frau! Doch das war genug und über genug, um wie mit Sturmesflügeln die zwei hohen Treppen hinab in den Schutz meiner Mutter mich zu treiben. Vom Schreck ganz verwildert, war mir, als eile drohende Gefahr dicht hinter mir drein, als werde die Heirath gleich vor sich gehen, als müsse ich eine Frau Pastorin werden, ich Weltkind, das schon seit dem Einläuten des Dominiks sich Tag und Nacht darauf freute, nächstens zum Erstenmal mit in die Komödie genommen zu werden.
Obendrein fühlte ich, als habe mein Lehrer ein ungeheures Verbrechen begangen, meine frühere Liebe zu ihm war verschwunden, mir grauete vor dem Gedanken, ihn wieder sehen zu müssen, und doch weinte ich vor Kummer darüber, ihn auf diese Weise verloren zu haben.
Meine Mutter wußte indessen als eine sehr verständige Frau und ohne alles Aufsehen uns Beide, [173] den Kandidaten sowohl als mich, wieder zur Vernunft zu bringen. Kuscheln sein Unrecht und seine kaum zu entschuldigende Uebereilung begreiflich zu machen, war ihr vermuthlich nicht sehr schwer geworden; denn nachdem sie etwa anderthalb Stunden mit ihm zugebracht hatte, hörte ich ihn fortgehen, und sah bald darauf wie sie ein Paar Bilderchen, die ich ausgeschnitten, meine Silhouette, eine kleine Bandschleife, die mir einst, ich wußte nicht wie, abhanden gekommen, und noch ein paar ähnliche Kleinigkeiten sorgfältig aufbewahrte, welche von Seiten des Herrn Kandidaten ihr zugeschickt wurden, und deren er, ohne daß ich es gewahr geworden, habhaft zu werden gewußt.
Mit mir hatte sie schon einen etwas schwereren Stand; mein durch den Umgang mit der Welt noch nicht abgestumpftes Gefühl für Recht und Unrecht ließ sich nicht so beschwichtigen. Die Jugend ist immer ein weit strengerer Richter als das Alter; je höher ich meinen Lehrer gestellt, je inniger ich ihn bewundert und verehrt hatte, desto tiefer war er jetzt in meinen Augen gesunken. Der ängstliche Widerwille, den ich gegen ihn empfand, war nicht zu besiegen, und nur das Versprechen meiner Mutter, mich nie mit ihm allein zu lassen, konnte mich einigermaßen [174] mit dem Gedanken versöhnen, ihn wieder zu sehen.
Ob mein Vater von dieser tragikomischen Verirrung des guten Kuschel jemals etwas erfahren hat, weiß ich nicht, in meinem Beisein wurde ihrer nie erwähnt, was unstreitig das Vernünftigste war. Auch in seinem übrigen Verhältniß zu unserm Hause, so wie im Betragen meiner Eltern gegen ihn, wurde auch nicht die kleinste Abänderung bemerkbar, was zu seiner Beruhigung viel beizutragen schien.
Das im Grunde alberne Ereigniß war also abgethan, fiel der Vergessenheit anheim, für mich aber hatte es doch die ernste Folge, daß ich gegen den herrschenden Gebrauch wenigstens zwei Jahre früher, als sonst üblich war, zur Konfirmation gelangte. Durch den ausgezeichneten Unterricht, den das Glück mir zugewendet hatte, war mein Erlerntes meinen Jahren gewissermaßen vorangeeilt. In vieler Hinsicht blieb ich aber doch noch an Alter wie an Verstand ein recht kindisches Kind, während ich unzeitig früh in die Reihe der Erwachsenen geschoben wurde.
Meinen Eltern blieb indessen keine andere Wahl, um mich auf milde Weise von meinem Lehrer zu [175] trennen, dessen frühere Verdienste um meine Erziehung die größte Schonung zur Pflicht machte.
Von nun an erhielt ich von ihm, um auf die Konfirmation mich vorzubereiten, ausschließlich Religionsunterricht, bei welchem meine Mutter immer gegenwärtig blieb. Den Unterricht, den der Kandidat mir zuletzt in Gemeinschaft mit meiner Schwester Lotte gegeben, theilte meine dritte Schwester Annette anstatt meiner mit ihr.
So war Alles auf das Beste geordnet. Der Winter verging, Pfingsten nahte heran, und endlich kam der bängliche Tag, an welchem ich ganz allein zu dem an der uralten weitentlegenen Graumünchenkirche angestellten Prediger Weidemann mich begeben mußte, dem vieljährigen Beichtvater meiner Eltern.
Kandidat Kuschel erwartete mich im Zimmer des Wohlehrwürdigen; nach einem in Gegenwart desselben ehrenvoll bestandenen Examen, das dem alten Herrn fast zu gründlich und zu weitläufig zu werden schien, wurde ich als wohlunterrichtete lutherische Christin eingesegnet, und fuhr mit sehr erleichtertem Herzen wieder nach Hause.
Nie und nirgend, als damals in jenen alten freien Städten, in denen die vollkommenste Gleichheit unter den Bürgern bestehen sollte, hat wohl ein [176] an’s Lächerliche grenzender Aristokratismus tiefere Wurzeln geschlagen; bei jeder öffentlichen, besonders kirchlichen Feier, bei Trauungen, Taufen, sogar vor Gottes Altar, beim Abendmahl, trat er schreiend hervor, und gab oft Veranlassung zu höchst ärgerlichen Auftritten, besonders unter den Frauen.
Um keinen Preis hätte ich damals an der öffentlichen Konfirmation der Kinder Theil nehmen dürfen, denn diese wurde nur für den niedern Bürgerstand schicklich gefunden; auch durfte der Prediger nicht in mein väterliches Haus eingeladen werden, um in Gegenwart meiner Familie und theilnehmender Freunde die feierliche Handlung zu vollziehen, wie es doch wohl anständiger gewesen wäre; dieses war in der reformirten Gemeine der Gebrauch, und die, in der lutherischen Stadt, in Allem bevorzugten Lutheraner, suchten an ihren eigenen alten Gebräuchen unabänderlich festzuhalten. So wollte es der noch immer dunkle Geist der damaligen Zeit, die keine Ahnung von dem wohlthätigen Lichte hatte, das nach mehreren Jahren hereinbrechend die Gemüther jetzt erhellt und beruhigt.
Auch noch manches andre Ueberbleibsel aus früheren Tagen war in den kirchlichen wie in den übrigen Einrichtungen der alten Handelsstadt gleichsam [177] versteinert geblieben. Zu den ersten rechne ich die Privatbeichte, die der katholischen ungemein ähnlich sah. Niemand, der sich nicht Tages vorher ihr unterworfen hatte, durfte zum heiligen Abendmahl zugelassen werden. Der Ertrag derselben, besonders bei sehr beliebten Predigern, machte einen bedeutenden Theil der Einnahme der Geistlichen aus, denn ohne dabei an das Kirchspiel, in welchem man ansässig war, besonders gebunden zu sein, hatte ein Jeder die freilich ganz vernünftige Freiheit, seinen Beichtvater nach eignem Gefallen sich zu wählen. Wenn aber diese Einrichtung unsrer Vorfahren darauf hinzielte, die unter den wohlehrwürdigen Herren herrschen sollende brüderliche Liebe und Einigkeit zu befördern, so glaube ich kaum, daß sie ihren Zweck erreichte.
Tief bewegt im kindlich frommen Herzen folgte ich meinen Eltern am Morgen vor dem ersten Pfingstfeste in die Graumünchenkirche, die eben nach damaligem Gebrauch mit Blumen und jungen Maien zum morgenden Feiertage aufgeschmückt wurde; der frische Frühlingsduft, das mit diesem kontrastirende feierliche Dunkel in dem ehrwürdig alten Gebäude, dessen frühere klösterliche Einrichtung fast ganz unzerstört beibehalten war, erhöhten mein Gefühl zu [178] glühender Andacht. So kam ich, an der Hand meiner ebenfalls sehr gerührten Mutter, durch die nie zuvor von mir betretene Kirche an das Beichtzimmer unsres Seelsorgers, gewöhnlich die Tröstkammer genannt. Eine große Anzahl Leute aus den geringeren Ständen, Dienstboten, Handwerker, Arme, warteten vor der Thür derselben; manchen sah man es an, daß sie schon weit länger, als ihre Verhältnisse es gestatteten, auf den glücklichen Augenblick geharrt hatten, in welchem so viele von ihnen als nur Raum fanden, eingelassen werden würden, um sämmtlich zugleich zu beichten, ermahnt und absolvirt zu werden, und auch die unerläßlichen Beichtgroschen darzubringen.
Bei unsrer Ankunft sahen sie sich abermals, Gott weiß zum wie vielsten Mal an diesem Morgen, in dieser Hoffnung getäuscht; sie wurden zurückgewiesen, denn die Thür öffnete sich nur uns Dreien.
Da thronte vor uns im vollen priesterlichen Ornat unser Seelsorger in einem weichen bequemen Großvaterstuhl. Niederknieend auf den vor ihm angebrachten Betschemeln sagten wir unsre Beichte her; mein Vater hatte die seinige in einige kurze bündige Worte gefaßt, meine Mutter einen Vers aus einem geistlichen Liede sich erwählt, und ich einen sehr kurzen [179] aus Gellerts Oden[2]. In wenigen Minuten war das Alles vollbracht; dann setzten wir uns seiner Wohlehrwürden gegenüber, hörten eine Ermahnungsrede an, und wurden von unsern Sünden absolvirt. Nach einem Gespräch über Wind und Wetter, über die neuesten Politika und hauptsächlich über das werthe gegenseitige Befinden, das mein Vater, welcher der draußen Harrenden gedenken mochte, möglichst abkürzte, begaben wir uns wieder auf den Rückweg.
Die fromme Stimmung, in der ich die Tröstkammer betreten, war, als ich sie verließ, zu meinem eignen Leidwesen größtentheils verschwunden, denn jung wie ich war, drängte dennoch das Unzulängliche und Zwecklose dieser feierlich sein sollenden Handlung sich mir auf. Bei meiner festen Ueberzeugung, daß vor Gott alle Menschen gleich sind, waren schon bei meiner Ankunft die draußen Wartenden, deren Anzahl sich indessen noch bedeutend vermehrt hatte, sehr störend mir aufgefallen. Gelangweilt von der mein Gemüth durchaus nicht ansprechenden Ermahnungsrede konnte ich es späterhin nicht unterlassen, mit neubegierigen Kinderaugen umherzuschauen, und hatte manches entdeckt, das ich nimmermehr erwartet hatte, an diesem Orte zu finden. [180] Eine Flasche Wein, ein Glas daneben, und noch manches andre schlecht verborgene hier sehr unpassende häusliche Geräth; ich Kindskopf bedachte nicht, daß der alte Mann viele Stunden lang in diesem Zimmerchen verweilen mußte, ohne es verlassen zu können.
Am empörendsten aber erschienen mir die Dukaten, welche mein Vater heimlich, jedoch nicht unbemerkt, auf den neben dem Herrn Prediger stehenden Tisch schob, und der Seitenblick, mit dem dieser gewahr wurde, daß ihre gewöhnliche Zahl durch mein Dazukommen um einen vermehrt worden war, nebst dem frommen salbungsvollen Lächeln, mit dem er, ebenfalls verstohlen, meinen Eltern den Dank dafür zunickte.
Doch schon an der Kirchenthür vergaß ich Alles, was meine Andacht gestört hatte!
Indem Adam den Wagenschlag öffnete, benachrichtigte er uns, daß wir einen weiten Umweg nehmen müßten, um nach Hause zu gelangen. Seine Stimme klang sonderbar verändert, wir sahen ihn an, er schien erhitzt und war doch todtenbleich, sein zerzaustes Haar, wie seine Kleider, mit Staub und Schmutz bedeckt.
[181] Die jungen Herrschaften sind wohl, Alles bei uns ist in guter Ordnung, doch in der Nachbarschaft hat ein schweres Unglück sich ereignet, setzte der treue Diener hinzu, als er im Gesicht meiner Mutter die in ihr aufsteigende Angst gewahr wurde.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Siegfried Heinrich Koch (* 1754 zu Berlin; † 1831 bei Wien)
- ↑ Christian Fürchtegott Gellert (* 4. Juli 1715; † 13. Dezember 1769): Geistliche Oden und Lieder (1757)