Jch kúſe an dem walde
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Jch kúſe an dem walde·
ſin lǒb iſt geneiget·
[22r] das doch vil ſchone ſtv̊nt froͤlichen ê·
nv riſet es balde·
des ſint gar geſweiget·
die vogel ir ſanges das machet der ſne·
der tv̊t in beide vnſanfte vn̄ we·
des mv̊s dur not mich verdꝛieſſen der zit·
vntz ich erſihe ob der wint̾ zerge·
da von dú heide betwngene lit·
Lib vn̄ ſinne·
die gab ich ir fúr eigen·
vf genade der ſi hat gewalt·
iſt das dú minne·
ir gvͤte wil an mir zeigen·
ſo iſt al min kvmber zefreuden geſtalt·
ſus mac ich ivngen ſus wird ich alt·
wan das mir ein mere noch ſanfter tůt·
das ſi zerbeſten iſt voꝛ us gezalt·
dú mich ſol machen fro froͤlich gemv̊t·
Wolde ſi eine·
wie ſchiere al min ſwere·
wrde geringet ſwie we ſi mir tv̊t·
ir lip iſt ſo reine·
das nieman were·
an freuden riche noh hoher gemůt·
iſt das dú ſchone ir genade an mir tůt·
ſo iſt mir gelungen noch bas danne wol·
wan dú vil gv̊te iſt noch beſſer danne gv̊t·
von der min herze niht ſcheiden en ſol·
Jch han mir ſelber gemachet die ſwere·
das ich der ger dú ſich mir wil entſagen·
dú mir zer werbenne vil lihte were·
die flúhe ich wā ſi mir niht kan behagen·
ich minne die dú mirs niht wil vertragen·
mich minnent ǒch die mir ſint doch boꝛ mere·
ſus kan ich wol beide fliehen vn̄ iagen·
OWe das ich niht erkande die minne·
ê ich mich hete an ſi verlan·
ſo hete ich von ir gewendet die ſinne·
wan ich ir nah minem willen niht han·
ſus ſtrebe ich vf vil tvmben wan·
des fúrhte ich grôſſe not gewinne
den kumber han ich mir ſelber getan·