Jüngstens träumte mir: spatzieren
Jüngstens träumte mir: spatzieren
In dem Himmelreiche ging ich,
Ich mit dir – denn ohne dich
Wär der Himmel eine Hölle.
Die Gerechten und die Frommen,
Die auf Erden ihren Leib
Für der Seele Heil gepeinigt:
Kirchenväter und Apostel,
Alte Käutze, ein’ge junge –
Letztre sahn noch schlechter aus!
Breite Glatzen, graue Bärte,
Gingen streng an uns vorüber,
Warfen keinen Blick nach dir,
Ob du gleich, mein schönes Liebchen,
Tändelnd mir am Arme hingest,
Nur ein Einz’ger sah dich an,
Und es war der einz’ge schöne,
Schöne Mann in dieser Schaar;
Wunderherrlich war sein Antlitz.
Götterruhe in den Augen,
Wie auf Magdalenen einst
Schaute Jener auf dich nieder.
Aber ich, ich wurde dennoch
Wie von Eifersucht berühret –
Und ich muß gestehn, es wurde
Mir im Himmel unbehaglich –
Unser Heiland, Jesus Christus.