In der Burg oder Marien-Magdalenen Kirche Lübeck

Textdaten
Autor: Johann Gerhard Krüger
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Titel: In der Burg oder Marien-Magdalenen Kirche
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aus: Die beglückte und geschmückte Stadt Lübeck, S. 174–178
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1697
Verlag: Krüger
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Erscheinungsort: Lübeck
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Quelle: MDZ München und Commons
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[174]
In der Burg oder Marien-Magdalenen Kirche.

Alhie hat man erstlich das von den Alten wol-eingerichtete Bauwerck wol zubetrachten / so wol auß- als inwendig / gestalt die Creutz-Gänge / Zellen und dergleichen Klöster-Zimmer / zum geschicklichsten angeleget.

Dieses Burg-Closter ist Ann: 1531. zu einem Armen-Hause / wie es noch heutiges Tages ist / gemacht worden.

[175] Inwendig in der Kirchen im Chor siehet man das schöne von sel. Hn. Paulsen von Weissenau Rittern / gegebenes Altar / so wol zu beschauen / daran unter andern das Nachtmahl sehr wol von Möhlman geschildert.

Nördlich am Pfeiler beym Altar sel. Mag. Erasmi Möllenhoffs Bildniß Lebens-Grösse / obiit Anno 1669.

Südlich an der lincken Seiten des Altars ein sehr schön Gemählde von der Aufferstehung Christi / woran oben und unten die 4. Evangelisten Lebens-Grösse / und praesentiret der Evangelist St. Johannes, wie man sagt / die Gestalt des Hans Götiens / so es dahin verehret / von Tob. Grab. gemahlet.

Unten im Chor herumb siehet man allerhand Biblische Mahlereyen von Kunckel wolgethan.

Südlich das Passah von Wühlman sehr fein geschildert.

Es finden sich sonsten noch im Chor allerhand artlich geschnitzte Holtz-Bilder.

Ausserhalb des Chors Nördlich sel. Harmen Eckhoff schöne Bilder-Taffel von Anno 1680. Darauff man siehet des [176] HErrn Christi Urthel-Sprecher / und die Sententz so ein Jeder gesprochen.

Gegen über an der Mauer eine Messings-Platte / welche ein Königl. Schwedischer Rath Nahmens Hinricus Celestinus à Sternbach Anno 1679. dahin setzen lassen / worunter dessen sampt Sohns vermauerte Begräbnüß.

Das Gewölbe lieget in der Kirchen-Mitte sehr hoch.

In den Fenstern findet sich auch noch der Alten schöne Glaß-Bilder-Art.

Die Cantzel ist mitten in der Kirchen.

Deßgleichen die schöne grosse Leuchter-Crone / so Anno 1685. sel. Joachim Rönbeck auß seinen Mitteln dahin zum Gedächtnüß verehret / worunter auch dessen Begräbnüß.

An der Süder Seiten vor dem Chor ist St. Laurentii Geschicht sehr künstlich in Holtz geschnitten und starck vergüldet / dabey der Brauer-Knechte Andencken / so selbe Anno 1672. renoviren lassen: Das Zeichen ist B. K.

Südlich ausserhalb Chors ist Hn. Kronenbergs nachsinniges Epitaphium, aus Ezech. am 37.

[177] Nördlich aussen am Chor Marien Magdalenen Geschichte und Außtreibung ihrer 7. Geister.

Am 1. Pfeiler in der Kirchen St. Antonii des Einsiedlers Versuchung und Anfechtung vom Teuffel / Lebens-Grösse / starck vergüldet /so sehr curieux gemacht.

Am 2. Pfeiler Marien Magdalenen Begräbniß in Holtz gar künstlich und nachsinnlich gebildet; auff den auswendigen Flügeln sind zwar gar alte aber schöne Gemählde.

Am 3ten Pfeiler die Wurtzel Jesse in Holtz geschnitten und starck vergüldet / wie auch der Gruß Elisabeth und Maria sehens-würdig.

Das Crucifix Nordwest ist noch zimblich gemacht.

Am 4. Pfeiler ist ein feines Holtz-Epitaphium, daran unter andern sehens-würdigen Bildern das Mohren-Gesichte wol zu betrachten.

Südlich ausserhalb Chors siehet man am 1. Pfeiler ein stattliches Epitaphium, darauff unter andern des HErren Nachtmahl.

Am 2. Pfeiler ein gar feines Epitaphium, [178] darunter / wie Christus durch die verschlossene Thür kömmt / geschnitzet.

Gegen über ein sehr schön aus Holtz gehauenes Marien-Bild starck vergüldet von Anno 1519 Lebens-Grösse / darunter ist zu sehen die aus Holtz geschnittene Reuterey mit Trommel und Pfeiffen / welche ein Frauen-Bild / so auff einem Esel sitzet / convoyren / dabey der Schneider-Gesellen Taffel / so selbe Anno 1660. renoviren lassen.

Am 3. Pfeiler Christus Leiden / darinn das Wahr-Zeichen / wie sich Judas auffhänckt.

West - zu ist Jacob Bremers geschildertes Perspectiv, so der alte Küchen-Meister Hans Götjens dahin verehret / welches von dem alten Simeon handelt / worunter zu lesen / Luc. 2. HErr nun lässestu deinen Diener im Friede fahren.