Textdaten
Autor: Otto Julius Bierbaum
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Im Schlosse Mirabel
Untertitel:
aus: Zeitschrift „Simplicissimus“
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 18. April 1896
Verlag: Albert Langen
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: „Simplicissimus“
Jg. 1, 1896, H. 3 (PDF), S. 3
Kurzbeschreibung: Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau schenkte Schloss Mirabell 1606 seiner Geliebten Salome Alt. Sein Fernbleiben von der Katholischen Liga war u.a. ein Grund für seine Verhaftung.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

     Im Schlosse Mirabel

Der Erzbischof von Salzburg,
Ein gar ein stolzer Mann,
Der liebt die schönen Jungfräulein
Und sieht sie freundlich an.

5
Er streichelt sie am Kinne,

Thut ihnen gar nit weh,
Es herrscht Frau Venusinne
Im Schlosse Mirabel, juchhe,
Im Schlosse Mirabel.

10
Der Erzbischof von Salzburg,

Ein gar ein strenger Mann,
Der bindet die schnöden Ketzer
An glühende Öfen an,
Und läßt sie weidlich schwitzen;

15
Dieweil erkühlt am See

Er sich von Liebeshitzen
Im Schlosse Mirabel, juchhe,
Im Schlosse Mirabel.

Der Erzbischof von Salzburg,

20
O wehe, was geschah,

Traktieret nicht mehr Minne,
Traktiert Dogmatica.
Man setzte ihn gefangen
Zu seinem großen Weh.

25
Wie gern wär er gegangen

Zum Schlosse Mirabel, juchhe,
Zum Schlosse Mirabel.

Oh Erzbischof von Salzburg,
Dir ist ganz recht geschehn!

30
Es soll ein großer Kleriker

Nicht zu den Mädchen gehn.
Die blühen für die Laien,
Sogar für Ketzer, – Weh!
Ich selbst erfuhr’s im Maien

35
Im Schlosse Mirabel, juchhe,

Im Schlosse Mirabel.

                    Otto Julius Bierbaum.