Im Kampf gefallen
[772] Im Kampf gefallen. (Abbildung Seite 769.) Bengt Nordenberg, der schwedische Genremaler, der unseren Lesern seit 1870 durch das freundliche Bild „In einer schwedischen Dorfkirche“ bekannt ist, führt uns heute in ein norwegisches Bauernhaus, in welches plötzlich Schreckniß und Jammer ihren Einzug gehalten haben. Fröhlich saßen Großeltern und Enkel um den wärmenden traulichen Herd, und die junge Gattin harrte in dem heiteren Kreise nur des Mannes, um das Abendbrod aufzutragen. Hat keine Ahnung sie beunruhigt, kein Zeichen eines nahenden Ereignisses sie aufgeschreckt? Ihr rüstiger Mann ist mit Gewehr und Hund der Waidmannslust nachgegangen; was wird er mit heimbringen zur Freude der Hausfrau und der harrenden Kinder? Wohl kehrt er heim mit allen Ehren des Siegers, aber, wie der Kämpfer der alten Heldenzeit – auf dem Schild; er hat den gefahrvollsten Kampf bestanden, aber er ist – im Kampf gefallen. Sie bringen der Gattin den todten Mann, den Kindern den todten Vater – und es trocknet keine Thräne, daß hinter dem Schlitten, der seine Leiche trägt, sein überwundener Feind gleichsam im Triumphe ihm nachgetragen wird. Dem muthigen Bärenjäger hat der Tod das Halali geblasen. Aber sein Andenken wird noch lange fortleben in seiner Gemeinde, und wenn beim Abendlicht die Heldenkämpfe erzählt werden, welche die kecken Männer der skandinavischen Berge und Wälder mit den Bären bestanden, so wird auch der Kampf mit gepriesen, der diesem jungen Helden das Leben gekostet.