Im Hurliberge (Kämpchen)
[40] Im Hurliberge.
(Eine Volkssage.)
Der Hurliberg, der alte,
Ragt weit ins Land hinein,
Und wenn die Sonne strahlet,
Umglüht ihn gold’ner Schein.
[41]
Und hält getreulich Hut
Beim Schatze, der im Hurli
Wer weiß wie lange ruht.
Einst hat der Wichtelkönig
Als er von bösen Menschen
In seinem Recht gekränkt.
Doch wer die Stund’ erpasset
Und kennt das Zauberwort,
Im grauen Felsen dort.
Der sieht Geräte silbern
Und gülden ohne Zahl,
Und kann davon sich wählen
Ein Hirt’ vor vielen Jahren
Erschaute diese Pracht,
Doch in der Gier des Wählens
Hat er der Zeit nicht acht.
Zu spät gemahnt’s ihn dran –
Umsonst sein Fleh’n und Pochen,
Ihn hält der Zauberbann.
Er muß im Berg verharren,
Bis ihn ein and’rer wieder
Befreit aus seiner Not.
Und wer in stillen Nächten
Am Hurliberge geht,
Wie halb vom Wind verweht.
Es klingt wie dumpfes Klagen
Aus tiefer Bergeskluft –
Das ist der arme Hirte,