Karrieren Lerne lachen ohne zu weinen (1932)
von Kurt Tucholsky
Diese Häuser
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ideal und Wirklichkeit
Untertitel:
aus: Die Weltbühne. 25. Jahrgang 1929, Nummer 45, Seite 710.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 5. November 1929
Verlag: Verlag der Weltbühne
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. 25. Jahrgang 1929. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978. Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[710] Ideal und Wirklichkeit      von Theobald Tiger

In stiller Nacht und monogamen Betten
denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt.
Die Nerven knistern … Wenn wir das doch hätten,
was uns, weil es nicht da ist, leise quält.

5
     Du präparierst dir im Gedankengange

     das, was du willst – und nachher kriegst dus nie …
     Man möchte immer eine große Lange,
     und dann bekommt man eine kleine Dicke –
          Ssälawih –!

10
Sie muß sich wie in einem Kugellager

in ihren Hüften biegen … groß und blond.
Ein Pfund zu wenig – und sie wäre mager …
wer je in diesen Haaren sich gesonnt …
     Nachher erliegst du dem verfluchten Hange,

15
     der Eile und der Phantasie …

     Man möchte immer eine große Lange,
     und dann bekommt man eine kleine Dicke –
          Ssälawih –!

Man möchte eine helle Pfeife kaufen

20
und kauft die dunkle – andere sind nicht da.

Man möchte jeden Morgen dauerlaufen
und tut es nicht … Beinah … beinah …
     Wir dachten unter kaiserlichem Zwange
     an eine Republik – und nun ists die –!

25
     Man möchte immer eine große Lange,

     und dann bekommt man eine kleine Dicke –
          Ssälawih –!