Allgemeines Deutsches Kommersbuch:316

(Weitergeleitet von Ich zog, ich zog zur Musenstadt)

[630]           702.     Pythagoreisch.

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 630, 631
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     Singw.: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ec.

     1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin;
ein Lehrsatz aus alten Zeiten, der kommt mir nicht aus dem Sinn.
Drei Winkel, wovon ein rechter, sind mit drei Seiten verwandt, und
diese noblen Geschlechter regieren Leut und Land.

     2. Die schönste der Hypotenusen thront oben wunderbar, es schlum=
meret an ihrem Busen ein holdes Kathetenpaar! Sie thronet auf hohem
Quadrate und singt ein Lied dabei, das hat eine pythagorate gewaltige
Melodei.

     3. Der Welt unendlich Getriebe ergreift es mit wildem Weh, sie
schwärmt in glühender Liebe für a quadrat, b quadrat c! Sogar
die kühlen Kometen erfaßt ein feuriger Wahn, — und das hat mit
ihren Katheten Hypotenuse gethan!

P. Reber.


          703.     Das Lied vom Hahn.

     Singw.: Wenn mich die Welt, dies Jammerthal ec. oder Stimmt an mit hellem hohen Klang ec.

     1. Ich wollt, ich wär ein Gockelhahn, da stünd ich auf dem Zaune
und krähte meine Hühner an in allerbester Laune!

     2. Ich wollt, ich wär ein Kirchturmhahn, da säß ich auf dem
Turme, säh mir die Welt von oben an und drehte mich im Sturme.

     3. Und wenn ich gar ein Faßhahn wär, und wär das Faß im
Laufen, da wollt ich ganz erschrecklich sehr mich Tag und Nacht
besaufen.

Heinrich Seidel.


          704.     O Academia.

     Mäßig bewegt.

     1. Ich zog, ich zog zur Mu=senstadt, trank manches Schöpplein
ins Kol=lett, sang manches Lied=chen zum Vi=vat — o A=ca=de=mi=
a! sang man=ches Liedchen zum Vi=vat — o A=ca=de=mi=a!

[631]

     2. Und ihre Töchter jung und schlank, sie lauschten meinem
Saitenspiel, |:und heiße Liebe war ihr Dank — o Academia! :|

     3. Geschwungen hab ich meinen Speer, stand meinen Mann auf
der Mensur, jetzt hab ich keine Nase mehr — o Academia!

     4. Auch manch’n Dukaten gab ich her bei Würfelspiel und Becher=
klang, jetzt hab ich keinen Heller mehr — o Academia!

     5. Vater und Mutter starb zu Haus, vergessen ist ihr einzger
Sohn, jetzt weiß ich nicht, wo ein noch aus — o Academia!

     6. Nur eine ist, die weint um mich, sie wohnt im fernen Heimat=
land, und ihren Ring versetzte ich — o Academia!

     7. Verlornes Glück, fahr hin, ade! ich wollt, ich läg im kühlen
Grab und schlief allein mit meinem Weh — o Academia!


          705.     Tobak.     (I. 128.)

     Munter. Volksweise.

     1. Ihr Brü=der, seid mir all willkumm und setzt euch um den
Tisch her=um und trinkt mit mir ein gut Glas Bier bei
ei=ner Pfeif To=bak! To=bak=bak=bak, To=bak=bak=bak, bei
ei=ner Pfeif To=bak! To=bakbak=bak, To=bakbakbak, bei
ei=ner Pfeif To=bak!