Textdaten
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Autor: Marie Wernicke
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Titel: Ich werde hingeh’n
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 51, S. 729
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Ich werde hingeh’n.


Ich werde hingeh’n wie der Strahl des Abends,
So wie der letzte Tageskuß verglüh’n;
Ich werde hingeh’n wie das Laub des Herbstes
Und nimmer mit dem Lenze neu erblüh’n.

Ich werde hingeh’n – Niemand wird es wissen
Und weinen um zerstörte Blüthenpracht:
Dies arme Herz, so jung und so zerrissen –
Wer hat bei seinem Leiden je gewacht?

Ich werde hingeh’n – Niemand wird es ahnen,
Daß auch ein Herz in diesem Busen schlug,
Das durch des Aethers unerforschte Bahnen
Des Geistes kühner, stolzer Fittich trug;

Daß auch ein Herz in diesem Busen glühte,
Für Gott und Menschen und Unsterblichkeit,
Und einst ein Leben in dem Leichnam sprühte,
Das keine Schranke kannt’ von Raum und Zeit.

Ich werde hingeh’n – Erde wird mich decken,
Und Alle geh’n vorüber, kalt und stumm;
Daß hier ein Leben im Erblüh’n gewelket,
Wer weiß es denn und wer – wer klagt darum?

Marie Wernicke.