1. Ich hab den gan=zen Vor=mit=tag auf meiner Kneip stu=
diert, drum sei jetzt auch der Nach=mit=tag dem
[521] Bierstoff de=di=ciert! Ich geh nicht eh’r vom Plat=ze
heim, als bis die Wäch=ter zwöl=fe schrein. Vi=val=le=ral=
lal=le=ral=lal=le=ralla! Vi=val=le=ral=lal=le=ral=la!
2. Was ist des Lebens höchste Lust? Die Liebe und der Wein.
Wenn’s Liebchen ruht an meiner Brust, dünk ich mir Fürst zu sein;
und bei dem edlen Gerstensaft träum ich von Kron und Kaiserschaft.
Vivall. ec.
3. Schon oft hab ich, bei meiner Seel, darüber nachgedacht, wie
gut’s der Schöpfer dem Kamel und wie bequem gemacht: es trägt ein
Faß im Leib daher, wenn’s nur voll Merseburger wär!
4. Wer nie der Schönheit Reiz empfand, wer sich nicht freut beim
Wein, dem reich ich nicht als Freund die Hand, mag nicht sein Bruder
sein; sein Leben gleicht, wie mir es dünkt, dem Felde, das nur Dornen
bringt!
5. Ihr lieben Brüder, sagt mir doch, wo der Verstand mir weilt,
es kommt mir vor in meinem Sinn, als wär ich fast bekeilt; das Auge
lallt, die Nas ist schwer, und meine Zunge sieht nicht mehr.
6. Herr Wirt, nehm er das Glas zur Hand und schenk er wieder
ein! Schreib er’s nur dort an jene Wand, gepumpet muß es sein! Sei
er fidel! ich laß ihm ja mein Cerevis zum Pfande da!
Str. 2 u. 3 von Joach. Perinet. 1794.