Ich ſage iv liebē ſv́ne min

Textdaten
Autor: Spervogel
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Titel: Ich ſage iv liebē ſv́ne min
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aus: UB Heidelberg 416r und UB Heidelberg 416v
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Entstehungsdatum: 12. Jahrhundert
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Quelle: UB Heidelberg und UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Ich sage iv lieben sv́ne min mit aufgelösten Lettern.
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[416r]

Ich ſage iv liebē ſv́ne min·
iv enwahſet koꝛn noch der win
ich enkan iv niht gezeigen·
dú lehē noch dú eigē·
nv genade iv got d̾ gv̊te·
vn̄ gebe iv ſelde vn̄ heil·
vil wol gelāg vō tenemarke frůtē·

Mich rúwet vurůt vb̾ mer·
vn̄ vō huſē walth̾·
heinrich vō gebechē ſtein·
vn̄ vō ſtǒfen wc ir noch ein·
got genade w̾nharte·
d̾ vf ſteinſberch ſaz
vn̄ niht voꝛ dē erē verſparte·

Wer ſol vf ſteinb̾g·
wúrkē w̾nhartes werk·
hei wie er gab vn̄ lech·
deſ er dē biderbē mā verzech·
des enmoht er niht gewinnē·
dc wc d̾ wille kom dú ſtatte·
ſi ſchiedē ſich zeivngeſt mit mīnen·

Do d̾ gv̊te w̾nhart·
an diſe w̾lt geboꝛn wart·
do begvnde er teilē al ſin gv̊t·
do gewā er ruͤdegeres mv̊t·
d̾ ſaz zebechelere·
vn̄ pflag d̾ marke māgen tag·
d̾ wart vō ſiner frúmekeit ſo mere·

Steinb̾g die tvgende hat·
dc es ſich niemā [416v] erbē lât·
wā ein d̾ ǒch erē pfligt·
dē ſtrite hat es an geſigt·
nv hat es einē erbē·
d̾ w̾den oͤtinger ſtam
d̾ wil in ſinē namen niht v̾derben·

Man ſeit zehove m̾e·
wie geſcheidē w̾e·
kerling vn̄ gebehart·
ſi liegent ſem mir min bart·
zwene gebꝛv̊d̾ die gezúrnent·
vn̄ vnd̾ zúnent dē hof·
ſi lant iedoch die ſtigelen vnv̾dúrnet·

Mich mvͤt dc alt̾ ſere·
wans hergere
alle ſine kraft benā·
es ſol d̾ granſpꝛvnge mā
bedenken ſich enzite·
ſwen er zehove werde leit·
das er zegewiſſen h̾bergen rite·

Swie ſich d̾ riche betraget·
ſo dē nothaftē waget·
dvr das lant d̾ ſtegreif·
dc ich zebuwe niht engreif·
do mir begvnde entſpꝛingē
vō alterſt min bart·
deſ mv̊s ich nv mit arbeitē ringē·

Weiſtu wie d̾ igel ſpꝛach·
vil gv̊t iſt eigen gemach·
zimb̾ ein hus kerling·
darinne ſchaffe dinú ding·
die h̾ren ſīt erarget·
ſwer da heime niht enhat·
wie manig̾ gv̊ter dinge d̾ darbet·

Swie dc wett̾ tv̊·
d̾ gaſt ſol weſē vꝛů·
d̾ wirt hat truchenē vůs·
vil dike ſo der gaſt mv̊s·
die h̾berge rumē·
ſw̾ in dē alt̾ welle weſē
wirt d̾ ſol ſich in d̾ ivgēt niht ſvmen·

Es was ein wolf grave·
vn̄ ein man al were·
die lúte woltē ſlafen·
er lie dē wolf zen ſchafen·
do begieng er in d̾ ſtige·
das mā mā in des moꝛgenſ hieng·
vn̄ iem̾ me ſin kún̄e ane ſchꝛiet·

Ein wolf vn̄ ein witzig man·
ſaſten ſchahzabel an·
ſi wurden ſpilnde vmbe gv̊t·
d̾ wolf begvnde ſinē mv̊t·
nach ſinē vatt̾ wendē·
do kom ein wid̾ dar gegā·
do gab er beide roch vmb einē vendē·

Ein wolf ſine ſv́nde floch·
ī ein kloſt̾ er ſich zoch·
er wolde geiſtlichē lebē·
do hies mā in d̾ ſchafe pflegē·
ſit wart er vnſtete·
do beis er ſchaf vn̄ ſwī·
er iach dc es des pfaffen rúde tete·

Es mag d̾ mā ſo vil v̾tragē·
hoꝛt ich kerlingē ſagē·
dc mā in deſt wirs hat
ſo wirt ſin ſvs vil gv̊t rat·
iſt er wider ſezze·
zwene hvnde ſtrittē vmb ein bein·
do ſtůnt d̾ boͤſer vn̄ grein·
do trůg es hin zeivngeſt d̾ rezze·

Zwene hvnde ſtrittē vmb ein beī·
do ſtv̊nt d̾ boͤſer vn̄ grein·
wc half in alſin grinē·
er mv̊ſteſ bein v̾midē·
d̾ and̾ trůg es·
vō dē tiſche hin ze der túr
er ſtv̊nt ze ſiner geſiht vn̄ genv̊g es·