Hyperion an Bellarmin XVIII
[99] HYPERION AN BELLARMIN.
[100] Sie nannte sie alle mit Namen, schuff ihnen aus Liebe neue, schönere, und wusste genau die fröhlichste Lebenszeit von jeder. Wie eine Schwester, wenn aus jeder Eke ein Geliebtes ihr entgegenkömmt, und jedes gerne zuerst gegrüsst seyn möchte, so war das stille Wesen mit Aug und Hand beschäftigt, seelig zerstreut, wenn auf der Wiese wir giengen, oder im Walde. Und das war so ganz nicht angenommen, angebildet, das war so mit ihr aufgewachsen. Es ist doch ewig gewiss und zeigt sich überall; je unschuldiger, schöner eine Seele, desto vertrauter mit den andern Glüklichen leben, die man seelenlos nennt. |