Hernach volget des Bluthundts gethaten

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Autor: unbekannt
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Titel: Hernach volget des Bluthundts der sich nennet eyn Türckischen Kayser gethaten / so er vnd die seinen / nach eroberung der schlacht / auff den .xxviij. tag Augusti negstuergangen geschehen / an vnnsern mitbrüdern der Hungerischen Landtschafften gantz vnmenschlich getriben hat / vnd noch teglichs thut.
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Entstehungsdatum: 1526
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[3]

Hernach volget des Bluthundts der
sich nennet eyn Türckischen Kayser
gethaten / so er vnd die seinen / nach eroberung der
schlacht / auff den .xxviij. tag Augusti negst-
uergangen geschehen / an vnnsern mitbrü-
dern der Hungerischen Landtschafften
gantz vnmenschlich getriben hat /
vnd noch teglichs thut.


[4]

[blanko]

[5]

Am achten tag des Monats Septem-

ber / hat der Türck vnd sein volck / nach der schlacht oben angezeygt / die Stet Pescht vnd Ofen eingenummen / auch als balt Pescht in einer stundt erobert / verbrent / vnd alles volck darinn gewesen vnd gelegen zu todt / zerhackt vnd erschlagen / auch darnach für Ofen die Stat geruckt / die selben belegert / vnd angefangen zu schiessen vnd stürmen / Als aber der merertayl des volcks daselbst geflohen / die Stat thor auch vermaurt gewesen sein / so hat sich doch das vberig volck / so in der Stat beliben / dannocht drey stundt lang geweret / Als auch der grossen herren heüser daselbst vil thürn an den meüren gehabt / seyn durch die selben die feindt vnd Türcken eingetrungen / vnd dardurch die Stat vnd schloß gewunnen / Auch alles Christenlich volck / Alt vnd jungs / weyb vnd kindt erschlagen.

     Auch als bald / nach eroberung der Stat Ofen / die Juden gassen welche in der stat gelegen / vnd mit sundern mauren vnd befestigungen fürsehen gewesen ist / geweltigklichen angegriffen / vast lang gestürmet / vnd bey drithalb tausent man daruor verloren / Als sich aber die Juden so vast gewert / vnd nit sunder kriegßleüt bey jnen gehabt / haben die Türcken das geschütz in der Stat zu handen gebracht / die thor zerschossen / in die gassen gefallen / vnd was athem gehabt hat / alles zerhackt / vnd der massen mit jnen gehandelt / das von vierthalb tausent Juden / nit mer dann zweintzig entrunnen sein.

     Er solle auch / wie die gemeyn sage ist / der Türck zwey mal hundert tausent starck sein.

     Er ruckt auch teglichs weytter / vnnd zeucht im landt allenthalb hyn vnd wider / dann es ist der merer tayl des Adels in der schlacht bey Königklicher maiestat beliben / vnd yederman erschrocken / verbrennen das gemain volck vast / Auch was sie der jungen weyber vnnd meydlein erwischen / treyben sie jren mütwillen mit / schencks einer dem andern / Wenn sie sich dero genieten / so schlahen sie jnen die köpff ab

[6] Es kan also iem merlich vnd ellend nit anzeigt werden / es wirdt noch vil hündtischer vnd tyrannischer gehandelt.

     Es ist ein Woscha / oder Cappitan auff die stat Fünffkirchen mit seinem volck / das zu erobern / gezogen / Haben jnen die von Fünffkirchen die stat schlissel / zwo meyl wegs entgegen gebracht / mit beger vnd nider gefalner bit / sie zu gnaden auff zunemen / Wiewol er jnen das zu gesagt / also in die stat gezogen / vnd zwen tag mit friden darinn beliben ist / So hat er doch am dritten tag lassen auff blasen / das yederman / alts vnd jungs etc. auff den marckt kam / mit anzeygung jnen etwas für zuhalten / Als sie nun wie die gehorsamen / vnnd als die so gern mit friden vnnd rühe gewesen weren / da hyn kummen sein / hat sie der angezeygt Woscha das Christenlich volck / alles bey einander zerhacken vnd zu todt schlahen lassen.

     Weyter ist glaublich angezeygt worden / das der bluthundt hie vor angezeygt / drey vnter den gefangen / mit beger jme anzeygen / welche vnd wer des Königs diener gewesen / drey / Nemlich Hertzog Nicolaus / der ander Matheasch / der drit Politzgki für sich erfordert hab / Darauff hats der Woscha zu einer waldstat gefürt / vnd gefragt / ob sie die Herren / bey Königklicher Maiestet gewesen / nit kennen etc. Haben sie darauff den Ertzbischoff von Kaletschan / den man sunst nennet Dameri Paul / als öberster / vnd ein herrn Phaxi Jamisch gefunden / hat auch der Woscha / dem Ertzbischoff vom toden Cörpel / das haubt abschlagen lassen / vnnd das dem Keyser mit grossem Triumph gebracht.

     Darnach die drey / zu einem grossen hauffen gefangner gefurt / vnter welchen / wie sie anzeygen / vil Herrn vnd gut Edelleüt sein / auch die kendt / in solchem / haben sich etlich gefangen Vngern / von der gefencknüß geledigt / die auch in der flucht / etlich Türcken erschlagen haben / Als aber der bluthundt vnd durst der Christen / die erledigung vnd das jm etlich Türcken sein erschlagen worden / vernummen / hat er im zorn Tausent die köpff lassen abschlagen / darauff ist der Woscha [7] mit den dreyen zu den toden geritten / Aber sie haben vber gehabten fleyß / den König / vnter den todten vnd lebendigen nit finden künden / Der Woscha hat auch dabey angezeygt / das der Keyser / was krigßleüt sey / kein / sunder allein / das gemain volck erschlagen lassen

     Vnd darauff den drey gefangnen / yedem / Tuch / Samet vnd zerung geben / Auch sie mit vierhundert pferden von Ofen herauff beleyten lassen.

     Die haben auch geseen / das der Türck / ein bruck vber die Thonau von Ofen gen Pescht gemachet hab / auch vil volcks vnd geschütze auff den schiffen gewesen seyen / wo hyn oder wider wen er ziehen wil hat diser zeyt niemandt wissen mögen.

     Aber die sag ist / das der Weida bey der Deys ein anzal volcks ligen hab / dem werde er gewiß mit einem hauffen zu ziehen / Es stehet layder vmb das Vngerlandt nit wol / Wo die gantz Christenheyt nicht darzu thut / so ist zu besorgen / das es Osterreich bald auch treffen wert

     Es ist auch zu Vngern vnd Osterreich / das gemürbel / der Babst vnd Venediger / seyen des Türcken yetzigen zugs in Vngern nit wenig vrsacher / Dann hieuor in einem scharmützel / etlich Welsch mören gefunden worden sind.

[8]

Dise Herren der namen hernach
folgen / sein bey königlicher maiestat von Vn
gern / neben grosser anzal / dero namen
niemand weyß / todts verschie
den / vnnd belyben.
Von den Vngern
Künig von Vngern Ambrosius Zargkais
Strigoniensis. Johannes Paxi.
Quinque ecclesiensis. Drofferentz.
Barachiensis. Porentz Orsag.
Taurnensis. Petrus Tarlagky.
Lauadiensis. Tarais emadis
Vnd vil von geystlichen. Podmanskh michel.
Georgius Sepuscensis. Steffanus Weil.
Hetzi Thomas. Vnd vil vom Adel.
Draffi.
Von Behem
Steffan schlick. Wilhelmus Perputzky
Busseratzky. vnd vil mer.
Subermerßky mit seinem sun. Dominus kuttenawer.
Matzma Stibitz. Vabirt Huber.
Barganez pachamirs.
Von Poln.

Dominus Tropka.

Vnd vil mer / dero namen vnbewiist seyn.

In Summa Fünfftzehen Tausent.

[9] Darauff wölt jr Brüder vnd Schwester solchs übel mer vihische dann mensckliche gethaten zu hertzen fassen / vnd das alles betrachten. Auch vnsern seligmacher / erlöser vnd Schöpffer bitten vnd ansuchen / das er vns seyn Götliche genad / verzeyhung vnsers übels vnd siinden / wölle verleyhen / vnnd ferner vor dem bluthundt verhütten / vnd vns allen / ein eynigs wesen vnd frid / den wir zuhaben bedürffen / mitteyle / Amen.

Außgangen den .xxx.tag des monats Septembris.
Anno M. D. xxvj.