Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Herbstlied
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aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 107–108
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[107]
Herbstlied.


Brüder, seht, Herbst machet Ernst;
Dicke Nebel spinnt er;
Finken, Schwalben, Störche ziehn,
Und die Nacht dahinter.

5
Ehe wir es uns versehn,

Eh’ wir noch dran denken, stehn
Wir im rauhen Winter.

Darum ist es wohlgethan,
Klug in allen Fällen,

10
Daß bei Zeiten wir das Haus,

Eh’s verschneit, bestellen,
Da noch in dem Lichte wir
Sitzen an dem Weinspalier,
An den grünen Quellen.

15
Mag der Regen und der Sturm

Wild auch draußen brausen;
Unsers Hauses Dach sei fest,
Sicher drinn zu hausen:
Was des heitern Friedens Herd,

20
Was uns Fleiß und Lust beschert,

Ungestört zu schmausen.

[108]
Unsre Speisekammer sei

Wohl verwahrt vor Mäusen,
Die wir oft wohl selber sind,

25
Bei zu fetten Schmäusen,

Wenn dem Kram das Maaß gebricht,
Wenn der Leib der Schnecken nicht
Paßt zu den Gehäusen.

Reich an guten Geistern sei

30
Unsers Kellers Tiefe.

Wehe, wenn das Wasser uns
In die Geister liefe!
Wehe, wenn an Geist verwaist,
Uns des Frohsinns Feuergeist

35
Todt im Keller schliefe!


Geist bedarf’s, um ob der Zeit
Minder sich zu härmen,
Und im Winter lustbewegt
Wie im Lenz zu schwärmen.

40
Und, daß bei uns Frühling sei,

Soll am Ofen ihren Mai
Uns die Liebe wärmen.