Textdaten
<<< >>>
Autor: Otto Ernst
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Heiliger Morgen
Untertitel:
aus: Siebzig Gedichte
S. 101
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: L. Staackmann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[101]
Heiliger Morgen.


Von den Tannen träufelt Märchenduft;
Leise Weihnachtsglocken sind erklungen -
Blinkend fährt mein Hammer durch die Luft;
Denn ein Spielzeug zimmr' ich meinem Jungen.

5
Graue Wolken kämpfen fernen Kampf;

Blau darüber strahlt ein harter Himmel.
Durch die Nüstern stößt den weißen Dampf
Vor der Tür des Nachbars breiter Schimmel.

Kommt Herr Doktor Schlapprian daher,

10
Zigaretten- und Absinthvertilger!

Voll erhab'nen Hohnes lächelt er,
Hirn- und lendenlahmer Abwärtspilger.

Spöttisch grüßend schlendert er dahin
Und - verachtet mich, den blöden Gimpel,

15
Der gefügig spannt den dumpfen Sinn

In die Enge, ein „Familiensimpel“. -

Rote Sonne überm Schneegefild:
Und das weite Feld ein Sterngewimmel!
Und ins Auge spann ich euer Bild,

20
Wundererde - unerforschter Himmel.


Und den frischen, kalten, klaren Tag
Saug' ich ein mit gierig starken Lungen -
Pfeifend trifft mein Hammer Schlag um Schlag,
Und ein Spielzeug zimmr' ich meinem Jungen.