Hausgeist Blaserle
Spaßt nur mit Geist, ich lobe das,
Doch ist mit Geistern nicht zu spaßen;
Leicht wird gefährlich solch ein Spaß,
Voraus bei denen, welche – blasen.
War es vor Zeiten nicht geheuer:
Der Hausgeist blies die Lichter aus
Und facht’ zur Flamm’ ein Fünkchen Feuer.
Der Pfarrer sprach: „Gefällt es dir,
Nu, bleib in meinem Hause hier,
Fortan sollst Blaserle du heißen.“
Wie bald bereut’ er dieses Wort,
Wie mocht’ er nie den Geist mehr necken!
Den Pfarrer an, aus allen Ecken.
Wohl ward im Nu die Suppe kalt,
Der Alte sparte seinen Odem;
Doch blies der Geist auch mit Gewalt
Als er den Schulzen einst getraut
Vor Schöffen, Vettern, Muhmen, Basen:
War, wie zum Hohn, der jungen Braut
Das Kränzlein flugs hinweg geblasen.
Ich weiß es wahrlich nicht zu sagen;
Die Zauberer kamen von fern und nah,
Das Blaserle hinweg zu jagen.
Es blies, es blies bei Tag und Nacht, –
Bis sich der Pfarr in’s Haus gebracht
Die flinkste Maid, sein muntres Bäschen.
Die nahm’s mit allen Geistern auf,
Flog durch das Haus, treppauf, treppnieder –
Und plagte nie den Pfarrer wieder.