<<< Die Zeit
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aus: Hände (Březina)
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Die Zeit.

Linden, die wir gepflanzt für Bienenstöcke der Brüder,
Tempel, die gebaut im Feuer und Schweigen zu deinem Preis,
Hände die im Fieber des Lebens in Arbeit und Wonne erbebten,
Sind auf dem Wege von Tausenden längst im strahlenden Staube vermischt.

5
Sternbilder, denen wir liehen unserer Sehnsucht süßesten Namen,

Funkeln vor den Augen der Lebenden im veränderten Rhythmus und Spiel.

In dein Geheimnis sind neue Himmel dem Blick weit geöffnet,
Schatten nach anderer Richtung sendet die Sonn’ deines Tags:
Wie Taucher aus deinen Meeren, mit Schätzen der Zeiten anbrachen neue Morgen,

10
Auf neuen Wiesen duftet der Thymian, Wermut, Kümmel und Schilf,

Und in Becher der Strahlen gießt der mystische Herbst Trauer und Träumen,
Aller Weine berauschendsten Wein.

Aber wir warten ergeben, so wie wir einstens gewartet;
Tausende Erden seh’n wir entsteigen dem Bade glühenden Dampfs,

15
Eifersüchtigen Liebenden ähnlich erglüh’n und erblassen vor ihnen die Sonnen,

Den leidenschaftlichen, schmerzvollen Herzen entdonnert des leuchtenden Blutes betäubender Sud –
Von Äonen ermattet, warten wir immer auf deiner Ankunft Geheimnis,
Auf weiße Blitze, die Blüt’ deiner Wolken, Lilien deines ewigen Mai.

Anzeichen trafen den Blick: die siegreichen Heere unseres Stammes,

20
In des Westens purpurnen Zelten, verließen das Feuer der Lager,

Himmel in Gold und in Blut, wie der Früchte, die reifen seit Ewigkeit, Abglanz,
Die aus der Ferne geduftet in der Erkorenen einsames fieberhaft Träumen!
Und auf den Wegen des Morgens, wie Kleinodien, verloren bei der Fürstinnen Ausfahrt,
Aufschoß letzter Nächte magischer Tau in Tränen aus Au’n.

25
Erde erloschen, aus Banden befreit .. in unsrer Unsterblichkeit Grausen,

Von unsern mystischen Ufern aus sehen wir wie weiter sich wälzt deiner Herrlichkeit Strom:
Unter schwarzen Bogen von Brücken in unendlichen Räumen

[66]

Stets herrlichere Welten, mit Signalen farbiger Brände sehen wir ziehen:
Aber wie Körner des Sandes in der Sanduhr sind Sterne,

30
Und immer aufs Neue wendet sie deines Willens Schweigen, Schwere und Spruch.


Zermalmt von der Unendlichkeit deines Ruhmes, warten wir immer bang und ergeben,
Aufs süße Lächeln deiner Versöhnung, der Tage Vollendung,
Verkühlen des glühenden Träumens, der Zeiten höhere Erhellung,
Sprengen der mystischen Fesseln, deine Vergebung,

35
Und unsere Tränen, ein ewiger Regen, fallen in lebendige Herzen,

In Tropfen des Feuers und Sehnsucht brennen sie dort, im Schluchzen der Liebe verklingen sie dort.