Gustav Kyber, Crimmitschau, Mechanische Papierhülsenfabrik

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Autor: Diverse
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Titel: Gustav Kyber, Crimmitschau, Mechanische Papierhülsenfabrik
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Gustav Kyber, Crimmitschau
Mechanische Papierhülsenfabrik.

Während man bis anfangs der sechziger Jahre in der Streichgarn- und Vigognespinnerei die Garne im Strang herzustellen – zu weifen oder haspeln – pflegte, wurde dem Begründer obiger Firma, dem Buchbindermeister Gustav Kyber, im Jahre 1861 von einer größeren Vigognespinnerei der Auftrag, Papierhülsen herzustellen, auf welche man das Garn, anstatt wie bisher auf die bloße Spindel, aufwinden könne, um den so gewonnenen Kötzer – Cop – gleich in den Webschützen legen oder auch beliebig abspulen, abscheren oder abwirken zu können.

Diese Papierhülsen, die übrigens seitens englischer, französischer und belgischer Spinnereien schon früher verwendet wurden, führten sich nun auch schnell in Deutschland ein und wurden zunächst mit der Hand hergestellt, doch gestaltete sich infolge des in diese Zeit fallenden Aufschwunges der Vigognespinnerei der Verbrauch derselben zu einem so bedeutenden, daß Begründer, da die bisher benutzten Räumlichkeiten die erforderlich werdende Zahl der Arbeiter nicht mehr zu fassen vermochten, zum Bau einer kleinen Fabrik verschritt, in welcher die Fabrikation der Hülsen und zwar auf inzwischen angeschafften Maschinen fortgesetzt wurde.

Aber auch die hier erhöhte Produktion konnte den immer größer werdenden Bedarf bald nicht mehr befriedigen, zumal auch in den namentlich in unserem engeren Vaterlande immer zahlreicher werdenden Kammgarn- und Baumwollspinnereien fortwährend Bedarf in Papierhülsen eintrat und erwarb Begründer deshalb im Jahre 1874 das jetzige Grundstück, um darauf eine größere Fabrik zu bauen, in der neben Vigognehülsen-Maschinen nach und nach auch Maschinen zur Herstellung von Kammgarn-, Baumwoll-, Ringthrostle- und Rabbethhülsen aufgestellt wurden.

Nach dem im Jahre 1883 erfolgten Tode des Begründers erbten dessen vier Geschwister Rosalie, Oskar, Victor und Henriette das Geschäft und betreiben dasselbe seitdem gemeinschaftlich weiter. Einer im Jahre 1886 sich nochmals notwendig machenden Vergrößerung der Arbeits- und Lagerräume wurde unter gleichzeitiger Anschaffung eines zweiten Dampfkessels durch einen Anbau nachgeholfen und so das Etablissement auf seinen gegenwärtigen Stand gebracht.

Das Fabrikat, das in Kammgarn-, Baumwoll-, Vigogne- und Streichgarnspinnereien des In- und Auslandes seine vorzüglichsten Abnehmer hat, wenn auch Rußland und Österreich seit einigen Jahren wegen des auf diesen Artikel gelegten hohen Zolles so gut wie verschlossen sind, wird auf ca. 100 Maschinen der verschiedensten Art hergestellt, erfreut sich des besten Rufes und wurde schon im Jahre 1875 auf der Sächsischen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Dresden mit der bronzenen Preis-Medaille ausgezeichnet.

Das Etablissement hat seine eigene Fabrikkrankenkasse.