Graf Hoyer von Mansfeld oder Die Schlacht am Wölfesholze

GRAF HOYER VON MANSFELD,

ODER:

DIE SCHLACHT AM WÖLFESHOLZE.

EINE VOLKSSAGE.

Der Graf hält stolz
Am Wölfelsholz,
Und vor ihm in blinkenden Reihen,
Die Schaaren seiner Getreuen.

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Es pochte das Männerherz an die Brust,

Zum Kampf und Streit
Und zum Sterben bereit,
In aller Augen sprühte die Lust,
Der Todesschlacht sich zu weihen.

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Da sprach der Graf:

„Als der Feind uns traf
Im letzten Kampfgewühle,
Da sanken der Wackern viele,
Und mancher verspritzte sein edles Blut.

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Doch uns floh das Glück,

Wir wichen zurück
Aus dem Schwertergedräng’, aus des Streites Gluth,
Wir verloren im eisernen Spiele.

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Doch Brüder heut, –

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Neu erwacht der Streit!

Heut müßt ihr in Kampf und Verderben
Den alten Ruhm euch erwerben!
Und so wahr ich jetzt mit gewappneter Hand
In diesen Stein

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Greife tief hinein,

So ist uns das Glück heut zugewandt,
Zum Sieg und zum ruhmvollen Sterben.“

Und er fühlt in der Faust,
Daß Gott d’rin braust,

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Da blickt er siegend hinunter,

Und reicht zum Steine herunter,
Und greift, als ob es nur Erde wär,
Tief hinein
Mit der Hand in den Stein –

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Und jauchzend stürzt sich zum Kampfe das Heer,

Es ergreift sie das göttliche Wunder.

Und weit und breit
Wühlt der Streit,
Die Schwerter im Blute sich baden,

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Es geschehen herrliche Thaten,

Da weicht der Feind der begeisterten Macht,

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Doch es fällt der Graf,

Die Lanze traf,
Und er wird vom Herrn aus der blutigen Schlacht

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Zum ewigen Frieden geladen.

So ging der Held
Aus dem Kampf der Welt,
Des streitenden Lebens müde! –
Und wenn jene Zeit auch verblühte,

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Zeigt man doch heut noch am Wölfelsholz

Des Grafen Hand
In der Felsenwand,
Und der Deutsche nennt seinen Nahmen mit Stolz,
Es lebt seine That noch im Liede.