Gränzen der Menschheit (1827)

Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Gränzen der Menschheit
Untertitel:
aus: Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. 1827
S. 81–82
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1780
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: Dieses Gedicht zeigt Goethes Hinwendung zur Antike.
Der Erstdruck findet sich hier:
Gränzen der Menschheit (1789)
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[81] Gränzen der Menschheit.

Wenn der uralte
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken

5
Segnende Blitze

Ueber die Erde sä’t,
Küss’ ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer

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Treu in der Brust.


Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgend ein Mensch.
Hebt er sich aufwärts,

15
Und berührt

Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen

20
Wolken und Winde.


Steht er mit festen
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten
Dauernden Erde;

25
[82] Reicht er nicht auf,

Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.

Was unterscheidet

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Götter von Menschen?

Daß viele Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,

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Verschlingt die Welle,

Und wir versinken.

Ein kleiner Ring
Begränzt unser Leben,
Und viele Geschlechter

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Reihen sich dauernd

An ihres Daseyns
Unendliche Kette.