Gottlob Wunderlich in Zschopau, Mechanische Weberei

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Autor: Diverse
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Titel: Gottlob Wunderlich in Zschopau, Mechanische Weberei
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Gottlob Wunderlich in Zschopau,
Mechanische Weberei.


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Gottlob Wunderlich in Zschopau,
Mechanische Weberei.

Die heute zu großer Blüte entwickelte mechanische Weberei der Firma Gottlob Wunderlich wurde vor 60 Jahren von dem im Jahre 1865 verstorbenen Herrn Joh. Gottlob Wunderlich unter sehr bescheidenen Verhältnissen gegründet. Durch weise Sparsamkeit und rastlosen Eifer, namentlich auch ausgestattet mit reichen Kenntnissen über die geschäftliche Lage der Branche, gelang es dem Begründer, seine Fabrik in kurzer Zeit mehr und mehr zu erweitern. – Im Jahre 1848 kaufte Herr Gottlob Wunderlich das sogenannte Blaufarbenwerk in Zschopenthal von der damaligen Genossenschaft und gestaltete dasselbe zu einer mechanischen Weberei um. – Durch einen größeren Brand im Jahre 1866 wurde ein Teil des Etablissements zerstört, beim Neubau wurde dasselbe zugleich bedeutend erweitert und ein neuer Websaal für 300 Webstühle im Oberlichtbau angelegt. Während die Fabrik in Zschopenthal gelegen ist, befinden sich die Kontors und Lagerhäuser der Firma Gottlob Wunderlich in der Stadt Zschopau.

Gegenwärtig ist die mechanische Weberei der genannten Firma das bedeutendste Etablissement der Branche in unserm engeren Vaterlande Sachsen; die Inhaber sind zur Zeit die Herren Moritz Werner, Franz Wunderlich und Georg Emmrich.

In dem Etablissement werden baumwollene glatte, geköperte und gemusterte rohe Kattune bez. Nessel gewebt, die veredelt von der Firma als:

Weiße Shirtings, Chiffons, Hemdentuche, Dowlas, Satins, Piqués, Pelzpiqués, Damaste, sowie gefärbte Kattune, Doppeltuche, Köper, Doppelköper, Taschendrelle, bedruckte Aermelfutter, einfarbig bunte Köper für die Puppen- und Kinderwagenfabrikation u. s. w.

am deutschen Markte zum Verkauf gebracht werden. –

Zum Betriebe des Etablissements sind zwei Turbinen von je 55 Pferdekräften vorhanden, zur Schlichtung und Beheizung dagegen Dampfanlage.

Wie bereits erwähnt, ist das in Rede stehende Etablissement eines der vorzüglichst eingerichteten und betriebenen der mechanischen Weberei-Branche unseres engeren Heimatlandes Sachsen. Infolgedessen sind der Firma auch wiederholt Prämiierungen zu Teil geworden, insbesondere auf den Ausstellungen in Leipzig 1850, Chemnitz 1867 und Dresden 1875. – Eine besondere Auszeichnung wurde dem Etablissement durch den Besuch Sr. Majestät des Königs Albert im Jahre 1877 zu Teil, bei welcher Gelegenheit Se. Majestät Allerhöchstseiner Befriedigung über die Einrichtung des Etablissements in huldvollsten Worten Ausdruck zu geben geruhte.

Ferner wird das Etablissement fast alljährlich von der Chemnitzer Webschule besucht und haben auch wiederholt Gewerbevereine und Webschulen anderer Städte die Einrichtungen besichtigt. –

Wir können unsere Biographie über das Etablissement der Firma Gottlob Wunderlich in Zschopau nicht besser beenden, als indem wir aus den zahlreichen Anerkennungen über die Vorzüglichkeit der Einrichtungen und des Betriebes mit vollem Rechte den Schluß ziehen, daß die sächsische Großindustrie mit berechtigtem Stolze dieses Etablissement zu den ihrigen rechnen darf! –