Gott im Himmel sieh darein!
Das Alphorn tönt, die Hirtin zieht zur Senne,
Die Heerdenglocken klingeln vor ihr her,
Und sicher, daß er keinen Stein verkenne
Steigt dort der Bursche mit dem Schießgewehr
Auf Felsenpfaden, die ins Blaue ragen.
Das Gletschereis glänzt bunt in Frührotsschimmer,
Rot glüht die Firn und dunkel dampft der See,
Hier Blüthenpracht, dort ewges Eisgeflimmer,
Lawinen drohen von der Berge Warten –
Das ist die Schweiz der schöne Gottesgarten
Und feig versteckt im weiten Priesterkleide
Mit Gift und Kette wandelt der Verrat,
Aus dessen Mitte einst ein Zwingli trat,
Gar finstre Macht wohnt in des Landes Mitten
Das ist die Schweiz! und das sind Jesuiten!
Ach, das sind Brüder, die sich wild bekriegen
Das Bruderblut ist’s das zum Himmel klagt,
Ein Fluch, der allwärts folgt der Heuchler Schritten –
Das ist die Schweiz! – und das sind Jesuiten!“
So reich gesegnet hat der Herr dies Land.
Frei darf nicht nur der Strom, der Vogel reden,
Frei auch der Mensch die Feder in der Hand,
Frei darf das Volk im freien Rate sitzen,
So viel, so viel hat Gott der Schweiz gegeben –
Traun viel um das es uns zu bitten not –
Er gab ihr Alles, was sie braucht zum Leben,
Zum freien Leben – andres ist nur Tod.
So sei’s denn Fluch – – Verflucht die Jesuiten
Ich schaue hin und bebe – soll ich fluchen?
Ja, ja ich darf’s, ich ruf den Himmel an!
Die eine Hölle in dies Eden trugen
Sieh Gott darein! – das ist mein brünstig Bitten –
Heil sei der Schweiz! – Fluch sei den Jesuiten.