Gott, deine Güte reicht so weit

Textdaten
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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Bitten
Untertitel: Gott, deine Güte reicht so weit
aus: Geistliche Oden und Lieder. S. 1–2
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1757
Verlag: Weidmannische Handlung
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung: Kichenlied
Melodie: Es ist das Heil uns kommen her
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[1]
Bitten.

Gott, deine Güte reicht so weit,
So weit die Wolken gehen;
Du krönst uns mit Barmherzigkeit,
Und eilst, uns beyzustehen.

5
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort,

Vernimm mein Flehn, merk auf mein Wort;
Denn ich will vor dir beten!

     Ich bitte nicht um Ueberfluß
Und Schätze dieser Erden.

10
Laß mir, so viel ich haben muß,

Nach deiner Gnade werden.
Gib mir nur Weisheit und Verstand,
Dich, Gott, und den, den du gesandt,
Und mich selbst zu erkennen.

[2]
15
     Ich bitte nicht um Ehr und Ruhm,

So sehr sie Menschen rühren;
Des guten Namens Eigenthum
Laß mich nur nicht verlieren.
Mein wahrer Ruhm sei meine Pflicht,

20
Der Ruhm vor deinem Angesicht,

Und frommer Freunde Liebe.

     So bitt ich dich, Herr Zebaoth,
Auch nicht um langes Leben.
Im Glücke Demuth, Mut in Noth,

25
Das wollest du mir geben.

In deiner Hand steht meine Zeit;
Laß du mich nur Barmherzigkeit
Vor dir im Tode finden.