Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Goldne Zeit
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 12–14
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[12]
Goldne Zeit.


Ich dächt’, ein Lied von goldner Zeit
     Beim Schlingen
     Zu singen,
Das läg’ uns Allen gar nicht weit,

5
     Und paßte zum Wein.

Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

Von unsern Zeiten wollen wir
     Drum stumm sein,
     Und dumm sein

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Für alles, was uns plagt allhier,

     Im Mondenschein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

Sei Jedem willig, goldne Zeit;
     Was lieb ihm,

15
     Das gieb ihm,

Und wenn wir klingeln, sei nicht weit,
     Und komme herein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

[13]
Ihr klingelt, und da bin ich schon,
20
     Zu sagen,

     Zu fragen,
Womit ich armer Musensohn
     Kann dienstbar sein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

25
Wir klingelten der goldnen Zeit:

     Bist du sie,
     So thu sie
Uns kund, und bringe dienstbereit
     Dein Gold herein.

30
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.


Gold sucht ihr, das ist nicht mein Reich;
     Ich hab’ kein’s
     Und grab’ kein’s;
Gesang und Klang nur zog zu Euch

35
     Mich froh herein.

Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

Die Zeit, wo Milch und Honig floß,
     Die sollen,
     Die wollen

40
Wir heute haben unterm Schloß;

     Die ruf’ herein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

[14]
Zur goldnen Zeit, da mußte man

     Geduldig –

45
     Unschuldig –

Stets suchen auf der Weisheit Bahn
     Der Weisen Stein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

Wo aber ist unschuldig Blut,

50
     Ihr Leute,

     Noch heute?
Uns schmeckt die Sünde gar zu gut,
     Zu gut der Wein.
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.

55
Drum, wenn mit Muttermilch Ihr g’nug

     Witz tranket,
     So danket
Für unsre Zeit, und schickt euch klug
     Und fröhlich drein.

60
Chor: Na, ’s wird schon recht sein.