Goldenes Buch zum 70. Geburtstag August Bebel, Glückwunschschreiben Nr. 3
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Andere Blätter haben zu Dir, August Bebel von dem Dank geredet, den auch die Proletarierinnen Dir als dem unvergleichlichen Rufer zum Streit und Führer ihrer Klasse zollen. Auf diesem Blatt soll die tiefe, dankerfüllte Verehrung zum Ausdruck kommen, die sie Dir als dem Pionier und Vorkämpfer für die Gleichberechtigung, für die volle menschliche Emanzipation des weiblichen Geschlechts entgegenbringen. Sie grüssen in Dir den mitfühlenden Freund des leidenden unfreien rechtlosen Weibes, des ausgebeuteten, zwiefach bedrückten proletarischen Weibes im Besonderen; den verständnissvollen Künder und Erwecker der Werthe, die in der Frauenseele nach Erlösung rufen. Sie blicken auf Dich als den beredten, nie versagenden Anwalt der Menschenwürde und der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts; als den kühnen, treuen Bannerträger u. Verfechter seiner Forderungen gegen eine Welt feindlicher Gewalten, als den weitschauenden Wegweiser in die Gefilde der sozialistischen Gesellschaft, wo allein das volle Menschenthum der Frau erblühen kann. Sie ehren in Dir den allzeit bereiten Bundesgenossen, dessen Wort und That dazu half, im kämpfenden Proletariat das altersgraue Vorurtheil gegen das weibliche Geschlecht zu überwinden; den bereitwilligen, gütigen Lehrer und Berather bei Arbeit und Kampf; den Muthspendenden und Förderer in schweren Stunden. Ein unvergängliches Ruhmesblatt in der Geschichte Deines arbeits- und kampfreichen Lebens ist Dein hingebungsvolles Wirken für den Aufstieg des weiblichen Geschlechts aus Gebundenheit und Niedrigkeit zur Freiheit und Sonnenhöhe. Lasse uns daher die Vermittlerinnen der Gefühle und Wünsche sein, die Dir an Deinem siebzigsten Geburtstage aus Millionen und Abermillionen Frauenherzen zufliegen; Gefühle unaussprechlichen und unauslöschlichen Dankes für Das, was Du für die künftige Befreiung des Weibes durch den Sozialismus gethan hast, heisse Wünsche dafür, dass Du auch dem Befreiungskampf des weiblichen Geschlechts noch lange Jahre in alter freudiger Rüstigkeit Bahnbrecher und Führer sein mögest. Für die Redaktion der „Gleichheit“ und das Internationale Sekretariat der sozialdemokratischen Frauen: Für das Bureau der sozialdemokratischen Frauen Deutschlands |