Textdaten
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Autor: R. K.
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Titel: Goethe’s Adelswappen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 184
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[184] Goethe’s Adelswappen. Ersucht, über Goethe’s Wappen einiges Nähere mitzutheilen, geben wir anläßlich der fünfzigsten Wiederkehr vom Todestage des Dichters folgenden Angaben darüber hier Platz. Bekanntlich wurde Goethe im Jahre 1782 auf Ersuchen des Herzogs Karl August durch ein Diplom des Kaisers Joseph’s des Zweiten in den Adelstand erhoben. Die Herzogin-Mutter Anna Amalie hatte dem Dichter und Minister schon einige Zeit vorher mitgetheilt, daß ihr Sohn ihn wegen seiner nahen Stellung zum Hofe adeln müsse und wolle, und Goethe hatte hierüber an Frau von Stein berichtet, „er habe sehr einfach seine Meinung gesagt und einiges nicht verhehlt“.

Als er das Adelsdiplom empfangen hatte, schickte er es im Juni 1782 seiner eben genannten Freundin mit dem Bemerken, daß er sich bei demselben gar nichts denken könne, und that die charakteristische Aeußerung: „wie viel wohler wäre mir’s, wenn ich, von dem Streit der politischen Elemente abgewandt, in Deiner Nähe, meine Liebste, den Wissenschaften und Künsten, wozu ich geboren bin, meinen Geist zuwenden könnte!“

Das dem Dichter verliehene Wappen zeigte nicht drei Leiern, wie das an Goethe’s Vaterhause zu Frankfurt, sondern einen sechseckigen Stern; ein gleicher, kleinerer Stern war über dem auf dem Schilde stehenden Helme angebracht. Wie Goethe’s Vater das Wappen seines Hauses auch als Petschaft führte, so ließ sich auch der Sohn nach dem empfangenen Adelswappen ein Siegel stechen. Er hat mit demselben manche Briefe, z. B. an seinen Freund Zelter, gesiegelt; gleichen Siegels bediente sich nach seinem Tode Goethe’s Schwiegertochter Ottilie von Goethe, und dasselbe führen noch jetzt die Enkel des Dichters.

R. K.