Glocken
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Glocken
O ihr Glocken, meine liebsten Töne!
Kommt von dort, wo meine dunkeln Augen,
Heißgeliebte, dunkle Mädchenaugen,
Selig starren in des Abends Schöne.
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O ihr Glocken! In des Abends GründenWohnt das Glück, und meine Sehnsucht lodert.
Meine Sehnsucht soll die dunkeln Augen
Wie der Blitz die Nacht mit Lieb durchzünden!
O ihr Glocken, laßt das Sehnsuchtsläuten!
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Stürmt und wimmert, daß mir nicht das JauchzenFremden Glückes durch die Ohren gelle! –
Meine Seel’ ist Sturm in leere Weiten.