Glocke läutet von selbst (Brüder Grimm)

Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Glocke läutet von selbst
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aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 355 - 356
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
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Eintrag in der GND: [1]
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[355]
265.
Glocke läutet von selbst.
Erasm. Francisci höll. Proteus. 1035. 1036. 1039.


In einer berühmten Reichsstadt hat im Jahr 1686 am 27sten März die sogenannte Markt-Glocke von sich selbst drei Schläge gethan, worauf bald hernach ein Herr des Raths, welcher zugleich auch Marktherr war, gestorben.

In einem Hause fing sechs oder sieben Wochen vor dem Tode des Hausherrn eine überaus helle Glocke an zu läuten und zwar zu zweien verschiedenen Malen. Da der Hausherr damals noch frisch und gesund, seine Ehefrau aber bettlägrig war, so verbot er dem Gesinde, ihr etwas davon zu sagen, besorgend, sie mögte erschrecken, von schwermüthiger Einbildung noch kränker werden und gar davon sterben. [356] herabgeprellt wurden, als ob sie der Donner weggeschlagen hätte. Beim dritten entsetzlichen Schlag wollte jedermann zur Kirche hinaus fliehen, in der Meinung, sie würde einstürzen, der Prediger aber ermunterte sich und rief der Gemeinde zu, da zu bleiben und sich nicht zu fürchten; es wäre nur ein Teufels-Gespenst, das den Gottesdienst stören wolle, das müsse man verachten und ihm im Glauben Trotz bieten. Nach etlichen Wochen ist des Dechants Sohn verblichen, denn Rebundus tobte auch, wenn eines Domherrn naher Verwandter bald zu Grabe kommen wird.