Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Gewesen
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aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 154–155
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[154]
Gewesen.


Wie es war, eh’ wir gewesen,
Mag ein feines Menschenkind
Gern wohl aus den Büchern lesen;
Doch es freu’n sich alle Wesen,

5
Daß sie alleweil’ noch sind.


Wie’s gewesen, hoch zu preisen,
Fällt der Welt wohl häufig ein;
Doch sie will bei schlechten Preisen
Lieber in der Zeit von Eisen

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Sein noch, als gewesen sein.


Traurig denken alle Wesen
An das einst Gewesensein.
Jung gewesen, schön gewesen, –
Könnt’s auf den Gesichtern lesen, –

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Alle denken d’ran mit Pein.


Kein Gewesner will sich freuen,
Denkt er an sein Einst zurück.
Jeder scheint es zu bereuen,
Hangend an dem ungetreuen,

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Am gewesnen schwanken Glück.


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Reich gewesen sein, wie bitter

Schmeckt’s ihm, daß er’s nicht mehr sei.
Und der ärmste Krippenritter
Spricht von dem verlornen Flitter

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Mit bethränter Prahlerei.


Zwar, was Mancher ist gewesen,
Birgt er später gern der Welt.
Doch die Leute können lesen;
Nimmer wird er los sein Wesen,

30
Wie sich auch der Wahn verstellt.


Ewig muß er mit sich tragen,
Was er je gewesen ist,
Und es wird in jüngsten Tagen
Einst der Wahrheit Stimme sagen,

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Mensch, was du gewesen bist.