Gesang der fliehenden Griechen von Parga

Textdaten
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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Gesang der fliehenden Griechen von Parga
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aus: Gedichte. 1. Band, S. 87–88
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Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[87]

Gesang der fliehenden Griechen von Parga.

Als ihre Stadt von den Engländern an die
Türken übergeben ward.

Frei aus dem Neugriechischen.

 Männer.

Unser Schwert liegt auf der Erde,
Wie ein ausgelöschter Blitz.
Fern vom unterjochten Heerde

5
Birg’ uns, Meer! in deinem Sitz.


Aber, wenn wir nun zerschellen
Am verborgnen Felsenriff:
Laß’ uns deine bittern Wellen
Treiben an kein englisch Schiff!

10
In den Hafen würd’ es laufen,

An des Feindes Uebermuth
Uns’re Leichen zu verkaufen,
Wie jetzt unser Haus und Gut!

 Frauen.

15
Grüne Lorbern, frische Rosen!

Nicht mehr werdet ihr gepflückt,
Nicht mehr unsre freudelosen
Häupter je mit euch geschmückt.

[88]
O ihr Vögel in den Hainen!
20
Bach! und Wind! Mit eurem Klang

Wird sich fürder nicht vereinen
Unsrer hellen Stimme Sang.

Ach, der Lieder Ton muß hassen,
Und der Blumen Ueberfluß,

25
Wer, wie wir, auf ewig lassen

Seiner Väter Boden muß.

 Greise.

Ehre hat der Held Liassa
Nicht des Volkes Feind bezeugt,

30
Hat sein Haupt nicht vor dem Bassa,

Nicht vor dem Vezier gebeugt.

Bassa war die Feuerröhre,
Und das Schwert war ihm Vezier!
O Liassa! sieh und höre!

35
Deinem Beispiel folgen wir!


Unser Stamm soll sich zerstreuen,
Und auf des Gebirges Höh’n
Wollen wir, wie alte Leuen,
Einsam in der Irre gehn!