Gardinenfabrik Plauen Aktien-Gesellschaft, Plauen, Vogtl., vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co., Ltd.

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Titel: Gardinenfabrik Plauen Aktien-Gesellschaft, Plauen, Vogtl., vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co., Ltd.
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Gardinen Fabrik Plauen
vorm. JACOBY BROTHERS & CO., LIMITED & CURT FACILIDES. Actien-Gesellschaft.


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Gardinenfabrik Plauen
Aktien-Gesellschaft, Plauen, Vogtl.
vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co., Ltd.

Diese Fabrik ist die älteste und größte für sogenannte „englische Gardinen“ im Deutschen Reiche. Die Firma M. Jacoby & Co. aus Nottingham (später Jacoby Brothers & Co., Ltd.) gründete die erste Fabrik für englische Gardinen im Jahre 1880 und gebührt ihr damit das große Verdienst, diesen Industriezweig, welcher jetzt im Königreiche Sachsen mehrere 1000 Arbeiter mit guten Löhnen beschäftigt, in Deutschland eingeführt zu haben.

Die Firma Jacoby arbeitete die ersten Jahre nur mit 10 bis 15 Maschinen (der frühere Preis für die Maschinen war 15 000 bis 18 000 Mark pro Stück, während dieselben heute nur noch 12 000 bis 15 000 Mark kosten) und erhöhte die Zahl derselben nach und nach auf 30. – Die Fabrik von Curt Facilides wurde im Jahre 1884 gegründet und arbeitete seit 1887 mit 16 Maschinen.

Im Jahre 1890 vereinigten sich beide Fabriken zu einer Aktien-Gesellschaft.

Das Aktien-Kapital, 1 200 000 Mark, ist im Verhältnis zur Größe des Etablissements sehr niedrig. Der Wert der Gebäude und Grundstücke beträgt allein über 500 000 Mark, während der ursprüngliche Anschaffungswert der Maschinen und Utensilien über 900 000 Mark betrug. Letztere stehen heute infolge der reichlichen Abschreibungen nur noch mit ca. 370 000 Mark zu Buche.

4 Dampfkessel, 3 Dampfmaschinen, 1 Lokomobile und 3 Dynamomaschinen sind für den Betrieb, für Beleuchtung und Heizung vorhanden; auch unterhält die Fabrik eigene Reparatur­-Werkstatt mit allen nötigen Hilfsmaschinen, sowie Kistenfabrik mit Dampfbetrieb.

In der früher Facilidesschen Fabrik ist Wannen- und Douchebad eingerichtet und hat jeder Arbeiter wöchentlich ein Freibad.

Der Garnverbrauch beträgt in beiden Fabriken pro Woche 14 000 bis 16 000 Pfund und können täglich 1500 bis 2000 Fenster Gardinen von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten fertig gestellt werden. Infolge der großen Leistungsfähigkeit der Maschinen ist die Zahl der beschäftigten Arbeiter im Verhältnis zur Produktion nur gering und beträgt durchschnittlich [Ξ] 250 bis 300 Personen; außerdem sind noch ca. 50 kaufmännische und technische Beamte für die Firma thätig.

Die Aktien der Gesellschaft sind nicht auf dem Markte und befinden sich fast ausschließlich in den Händen der früheren Besitzer, Herren Curt Facilides, Plauen i. V. und Gebrüder Jacoby in Nottingham.

Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Herr Curt Facilides, Direktor Herr Wilhelm Brunner.

Die Fabriken wurden wiederholt vom verstorbenen Herrn Geheimrat Böttcher in Dresden, sowie auch vom sächsischen Minister des Innern und anderen hohen Persönlichkeiten und Korporationen besucht.

Bis zum Juli 1892 verkaufte die Gardinenfabrik Plauen nur rohe Waren an Grossisten, während sie seit dieser Zeit auch fertige Waren an Detaillisten abgiebt. In Berlin wird eine Niederlage der Fabrikate unterhalten.

Mit wenig Unterbrechungen waren beide Fabriken seit ihrem Bestehen Tag und Nacht beschäftigt. Die Dividende der letzten 4 Geschäftsjahre betrug durchschnittlich 8%.

Diese Fabrik ist die einzige deutsche gewesen, die auf der diesjährigen Ausstellung in Chicago die Branche „Englische Gardinen“ repräsentiert hat. Andere Ausstellungen hat die Firma bisher nicht beschickt.