Gang durch den herbstlichen Wald

Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Gang durch den herbstlichen Wald
Untertitel:
aus: Die Harfenjule
S. 33
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Die Schmiede
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Gang durch den herbstlichen Wald.

Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt. Kein lieber Gott geht durch den Wald. Ein alter Mann von siebenzig sucht Feuerung für den Winter sich.

Auch unser Herz ist ausgeloht und etwas Feuerung täte not. Wie runzlig blickt das ganze Land und riecht nach Fäulnis penetrant.

Im Sand verinnen allgemach der Wittels- und der Fechenbach. Im Moor, dort, wo man stach den Torf, verfällt das alte Ludendorff.

Mit Halali und mit Geheil nimmt an der Ebertjagd man teil. Wer jetzt nicht liebt Sang, Weib und Wein – Fest steht und treu der Schacht am Rhein.

Man leert die Hosentaschen aus. Kein Rentenpfennig drin, o Graus. Versuchs und stell’ dich auf den Kopf: Ach, kein Gedanke drin, du Tropf!

Verdreckt, verreckt, verhurt, verlumpt – wer, der uns noch ’nen Taler pumpt? Es bringt der allgemeine Dalles noch Deutschland, Deutschland unter alles.

Du kleines Köhlermädchen, sei im Moose meines Herbstesfei. Der Regen rinnt. Es weint der Wind, weil wir so schrecklich einsam sind.

Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt. Ein Schauer streicht durch Welt und Wald. Gib mir den Mund. Komm zu mir her. Umarme mich. Mich friert so sehr.


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Gang durch den herbstlichen Wald.


Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt.
Kein lieber Gott geht durch den Wald.
Ein alter Mann von siebenzig
Sucht Feuerung für den Winter sich.

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Auch unser Herz ist ausgeloht

Und etwas Feuerung täte not.
Wie runzlig blickt das ganze Land
Und riecht nach Fäulnis penetrant.

Im Sand verinnen allgemach

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Der Wittels- und der Fechenbach.

Im Moor, dort, wo man stach den Torf,
Verfällt das alte Ludendorff.

Mit Halali und mit Geheil
Nimmt an der Ebertjagd man teil.

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Wer jetzt nicht liebt Sang, Weib und Wein –

Fest steht und treu der Schacht am Rhein.

Man leert die Hosentaschen aus.
Kein Rentenpfennig drin, o Graus.
Versuchs und stell’ dich auf den Kopf:

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Ach, kein Gedanke drin, du Tropf!


Verdreckt, verreckt, verhurt, verlumpt –
wer, der uns noch ’nen Taler pumpt?
Es bringt der allgemeine Dalles
noch Deutschland, Deutschland unter alles.

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Du kleines Köhlermädchen, sei

Im Moose meines Herbstesfei.
Der Regen rinnt. Es weint der Wind,
Weil wir so schrecklich einsam sind.

Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt.

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Ein Schauer streicht durch Welt und Wald.

Gib mir den Mund. Komm zu mir her.
Umarme mich. Mich friert so sehr.