Göttliche Komödie (Streckfuß 1876)/Berichtigungen und Nachträge


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[Berichtigungen und Nachträge.]

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Zur Hölle.

Ges. 1, V. 100, Anm. Das Nähere über Can grande und den Dante’schen Erretter überhaupt vgl. zu Parad. 17, 50 und 90, Fegf. 33, 45.

[Ges. 16, 106 Anm. Eine der, im Text belassenen, gewöhnlichen Auffassungen des Stricks entgegengesetzte, neue Auslegung gibt Scartazzini. Er stellt denselben in keinen Zusammenhang nach vorwärts mit dem Heraufkommen des Geryon, sondern nur nach rückwärts mit der Ueberwindung des Panthers, d. h. mit der Durchwanderung der, den Fleisches- und Leidenschafts-Sünden gewidmeten Kreise, welche D. nun selbst hinter sich hat. Demnach bedeutete er ein, nunmehr abgelegtes Laster, keine Tugend irgend einer Art: „Soltanto o un vizio, il quale egli per sempre depone, o cosa per se indifferente, che da ora in poi gli è superflua.“ Wie diese interessante, mit V. 109 ff. wohl stimmende Fassung, sich mit V. 107 ff. vereinigen lasse, wollen wir dem Leser zu prüfen anheimstellen.

Ges. 19, 82 Anm. ff. Die Annahme, daß Clemens bei Abfassung der vorliegenden Stelle noch gelebt, wird wegen der Verse 79–81 neuerdings von den Auslegern aufgegeben (Wegele, Witte, Notter, Scartazzini). Man sagt, D. habe nicht wissen und sagen können, Bonifaz werde nicht so lange in dem Loche oben stecken, als Nicolaus, (der 1280–1303, also gegen 23 Jahre dort war), bis ihn der nächste, Clemens, ablöse. Dies ist an sich ganz unzweifelhaft. Nun ist aber bekannt, daß nach der schmählichen Aufhebung des Tempelherrenordens und dem unschuldigen Feuertod des Jacob von Molay am 19. März 1314, mit welchem sich die Sage von einer Weissagung baldigen Todes des Papstes wie des Königs aus dem Mund des Sterbenden verband, sich weithin unter dem Volk die Erwartung eines baldigen Gottesgerichts über jene Beiden verbreitete, welches ja auch in demselben Jahre und bei Clemens genau nach einem Monat, am 20. April 1314, eintraf. Lehnt sich nun D. überhaupt gerne an allgemeine oder bestimmtere, zeitgenössische Erwartungen oder Weissagungen an, wie durch die ganze göttl. Kom. zu bemerken und besonders zu Fegf. 33, 45 und Parad. 12, 141 hervorgehoben worden ist, so dürfte dies auch hier nicht unmöglich erscheinen, wo überdies noch sein glühender Haß gegen die französische Wirthschaft und seine Sympathie für die Templer und ihr Geschick, Fegf. 20, 93, in Betracht kommt. Somit [622] könnte die Abfassung unsrer Stelle wohl in die Zeit nach Molay’s, aber vor Clemens’ Tod fallen, wodurch ja die allgemein angenommene Zeitbestimmung über die Veröffentlichung der Hölle (im Laufe des Jahres 1314) nicht berührt, dagegen ein ästhetisches Bedenken, welches die andere, allerdings historisch leichtere und einfachere, Annahme mit sich führt, gehoben wird. So gewöhnlich nämlich auch D. das vaticinium ex eventu gebraucht, so hat dasselbe doch hier gerade, bei zwei Päpsten hintereinander mit derselben Feierlichkeit angebracht, etwas Einförmiges, der überraschende, wirkungsvolle Griff in V. 52 ff. wird durch eine sinnverwandte Wiederholung abgeschwächt, wogegen wir andernfalls eine Steigerung haben, welche man im Geiste des Dichters und seines kühnen Patriotismus, gegenüber dem, gar nie nach Rom gekommenen Papst, jedenfalls lieber annehmen möchte.


Zum Fegfeuer.

Ges. 33, 45 Anm: Z. 19, statt „(Philalethes)“ lies: „(Philalethes, Wegele u. a, neuestens auch Scartazzini).“


Zum Paradies.

Ges. 10, 115 Anm.: statt „Verfasser“ lies: „angeblicher Verfasser“ etc.

Ges. 27, 79 ff., wo aus Versehen die, nicht ganz zutreffende, Uebersetzung von Streckfuß stehen geblieben ist, lies, wie folgt:

Vom ersten Rückblick an, deß ich gedacht,
Hatt’ ich den Weg, entlang der ersten Zone,
Von ihrer Mitte bis zum End’ gemacht.
Die tolle Durchfuhrt von Laertes’ Sohne
Sah’ jenseits Cadix ich, diesseits den Strand,
Dem Zeus entrann, beschwert mit süßem Lohne.

– Zur betreff. Anm. setze hinzu: Mit der Hälfte des Halbkreises der ersten, heißen Zone, den er sich von Jerusalem bis zum äußersten Westhorizonte reichend denkt und dessen Hälfte also ein Viertel der Erdperipherie umfaßt, parallelisirt der Dichter den Weg seines Fluges oben am Himmel mit den Zwillingen, indem er jene irdische Abgrenzung auf den, vertical darüber stehenden, Himmel überträgt. Denn wenn man von den Zwillingen ein Senkblei herabließe, so würde dies auf Erden etwa jene Grenzlinie der ersten Zone treffen und begleiten.]

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