Fro welt ir ſvlt dē wirte ſagē

Textdaten
Autor: Walther von der Vogelweide
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Titel: Fro welt ir ſvlt dē wirte ſagē
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aus: UB Heidelberg 129v
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Entstehungsdatum: 12. Jahrhundert
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Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Fro welt ir svlt dem wirte sagen mit aufgelösten Lettern.
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[129v]

Fro welt ir ſvlt dē wirte ſagē·
dc ich im gar v̾goldē habe·
min groͤſte gúlte iſt abe geſlagē·
dc er mich vō dē bꝛiefe ſchabe·
ſwer im iht ſol der mac wol ſoꝛgē·
e· ich im lange ſchuldig w̾e· ich wolt es zeinē ivden boꝛgen·
er ſwiget vnz an einen tag·
ſo wil er dāne ein wette han· ſo ienr niht v̾geltē mag·

Walther dv zúrneſt ane not·
dv ſolt bi mir belibē hie·
gedenke wc ich dir eren bot·
wc ich dir dines willē lie·
als dv mich dike ſere bete·
mir was vil īnekliche leit das dvs ſo ſeltē tete·
bedenke dich din lebē iſt gv̊t·
ſo dv mir rehte wider ſageſt ſon wirſt dv niem̾ wol gemv̊t·

Fro welt ich han ze vil geſogē·
ich wil entwonē des iſt zit·
din zart hat mih vil nach betrǒgē·
wand er vil ſvͤſſer froͤiden git·
do ich dich geſach reht vnder ǒgen·
do wc din ſchǒwē wūderlich al ſvnder lǒgen·
doch was der ſchanden alſe vil·
do ich din hindē wart gevar· dc ich dich iemer ſchelten wil·

Sit ich dich niht erwēden mag·
ſo tů doch ein ding des ich ger·
gedenke an mangē liehten tac·
vn̄ ſich doch vnd̾ wilent her·
núwā ſo dich der zit betage·
dc tet ich wūderliche gerene wā dc ich fúrhte dine lage·
voꝛ der ſich nieman kan bewarn·
got gebe úch frowe gv̊te naht ich wil zeherberge varn·