Textdaten
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Autor: G.
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Titel: Fridolin im Volkslied
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aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 308
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[308] Fridolin im Volkslied. Wer kennt nicht das bekannte, aus dem Italienischen stammende Volkslied:

„Das Schiff streicht durch die Wellen. Fridolin!“

Die Meisten, welche das Lied singen, wissen gewiß nicht, was der Verehrer der Gräfin von Savern, der fromme Knecht Fridolin, in diesem Schifferlied zu suchen hat. Hin und wieder findet sich auch die richtige Lesart „Fidelin“, womit aber die deutschen Sänger jedenfalls noch weniger anzufangen wissen. Jetzt hat Woldemar Kaden in seiner Schrift: „Neue Welschlandsbilder und Historien“, welche, wie sich von diesem hervorragenden Kenner Italiens erwarten läßt, viel Interessantes bringt, die Erklärung des unverständlichen Refrains gegeben, eine etwas prosaische Erklärung, die uns aus Schiller’s „Eisenhammer“ direkt in die italienische Küche führt. „Fidelin“ ist nämlich eine Art von Makkaroni, und dies Lieblingsgericht der Italiener und natürlich auch der italienischen Schiffer schwebt ihnen als höchster Lebensgenuß so lebendig vor Augen, daß sie sich bei der Arbeit ermuntern durch einen Zuruf, welcher den freudigen Hinweis auf die ihnen nachher winkende Delikatesse enthält. So ist das Wort: „Fidelin“ auch der Refrain der Schifferlieder geworden, ein sehr materialistischer Refrain, der mit der frommen Idealgestalt der Schiller’schen Dichtung nicht das Geringste gemein hat. G.