Frauenleben im Weltkriege/Drei Trösterinnen bei einem Schwerverwundeten

Drei Opferwillige Frauenleben im Weltkriege
von Aurel von Jüchen
Der Barbar
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Drei Trösterinnen bei einem Schwerverwundeten


Erste Dame: Was fehlt denn Ihnen? Ach, das ist ja grausig, entsetzlich, beide Beine fort! Wie kam denn das? In der siegreichen Schlacht von Soissons? Ja, was haben denn Sie von dem Sieg? Hier haben Sie eine Schachtel Zigaretten. Sie sind Bergmann? O Gott, dann werden Sie ja nie mehr arbeiten können. Da muß aber der Staat Sie reichlich entschädigen. Für solche Helden, wie Sie sind, kann der Staat nie genug tun.

Zweite Dame: Oh, wie erschütternd! Sie Ärmster. Sie haben für das Vaterland das Einzige geopfert, was Sie besaßen, Ihre gesunden Glieder; das Vaterland wird Sie nicht im Stich lassen. Hier haben Sie einige Zigarren! Ich werde meine Bekannten für Sie interessieren, Sie verdienen es, sagen Sie mir nur, wenn ich etwas für Sie tun kann! Das Kopfkissen umlegen? Oh, wie gern! Sehen Sie, Sie finden schon Hilfe, sagen Sie mir nur Bescheid!

Dritte Dame: Wissen Sie was? Klagen und Jammern lockt keinen Hund vom Ofen. Nach den schwarzen Leidenstagen werden wieder helle Tage kommen, auch für Sie. Sie haben als treuer deutscher Mann für Ihr Volk ein schweres Opfer gebracht, und das soll zeitlebens Ihr Stolz sein. Wenn Sie wollen, kommen Sie nach Ihrer Heilung zu mir, ich werde Ihnen dann zeigen, wie man Lackschriftplakate macht, und werde Ihnen Aufträge darauf besorgen. Wenn es auch nur eine geringe Einnahme zu Ihrer Rente bringt; Sie haben dann eine Arbeit, die Ihre Zeit nützlich ausfüllt und Ihnen deshalb Befriedigung geben wird. —