Frau Holla und der treue Eckart

Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Frau Holla und der treue Eckart
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 9–10
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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7.
Frau Holla und der treue Eckart.
Prätor. Weihnachtsfratzen propos. 55.
Falkenstein thüring. Chronik I. 167.

In Thüringen liegt ein Dorf Namens Schwarza, da zog Weihnachten Frau Holla vorüber und vorn im Haufen ging der treue Eckart und warnte die begegneten Leute aus dem Wege zu weichen, daß ihnen kein Leid widerfahre. Ein Paar Bauerknaben hatten gerade Bier in der Schenke geholt, das sie nach Haus [10] tragen wollten, als der Zug erschien, dem sie zusahen. Die Gespenster nahmen aber die ganze breite Straße ein, da wichen die Dorfjungen mit ihren Kannen abseits in eine Ecke; bald nahten sich unterschiedene Weiber aus der Rotte, nahmen die Kannen und tranken. Die Knaben schwiegen aus Furcht stille, wußten doch nicht, wie sie ihnen zu Haus thun sollten, wenn sie mit leeren Krügen kommen würden. Endlich trat der treue Eckart herbei und sagte: „das rieth euch Gott, daß ihr kein Wörtchen gesprochen habt, sonst wären euch euere Hälse umgedreht worden; gehet nun flugs heim und sagt keinem Menschen etwas von der Geschichte, so werden eure Kannen immer voll Bier seyn und wird ihnen nie gebrechen.“ Dieses thaten die Knaben und es war so, die Kannen wurden niemals leer, und drei Tage nahmen sie das Wort in acht. Endlich aber konnten sies nicht länger bergen, sondern erzählten aus Vorwitz ihren Eltern den Verlauf der Sache, da war es aus und die Krüglein versiegten. Andere sagen, es sey dies nicht eben zu Weihnacht geschehen, sondern auf eine andre Zeit.