Textdaten
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Autor: J. P.
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Titel: Fröhliche Fahrt
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 468
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[468] Fröhliche Fahrt. (Zu unserer Kunstbeilage.) Wem so reines Glück aus den Augen strahlt wie den beiden da, die uns aus dem Friedrich Prölß’schen Bilde entgegen lachen, dem verläuft auch die langweiligste Eisenbahnfahrt in heller Fröhlichkeit. Wenn’s aber gar den ersten Besuch bei der Ahnl gilt, dem der Loisl mit seinem herzigen Schatz, der Lisei, entgegenfährt, und die gute alte Frau die drei Stunden von ihrem Dorf her bis zur Station nicht scheute, um die Ankommenden gleich hier zu begrüßen, da würzt die fröhliche Fahrt noch extra die gute Aussicht auf den herzlichen Empfang bei der Ankunft. Der Grubhoferin ist’s immer noch ein ungewohnt Ding, daß die Eisenbahn so hoch ins Gebirg sich verstiegen hat und fast vor der Zugspitz erst Halt macht. Als sie heute morgen sich in aller Frühe auf den Weg begab, sind ihr viel grausige Bilder von Unglücksfällen, die auf der Eisenbahn schon passiert sind, durch den Sinn gegangen. So schaut sie mit ängstlicher Sorge dem Enkel und seiner Braut entgegen. Endlich läuft der Zug ein und da, noch ehe er hält, beugen sich die Lisei und der Loisl zum Fenster heraus, um nach der Ahnl zu schauen. Potz Blitz, ist das eine Saubere, die sich der Prachtbub da ausgesucht hat! Stolz und Freude überstrahlt nun das alte runzlige Gesicht und ihr treues Herz ist aller Sorge ledig. Gelt, Alte? Den beiden hat die Fahrt hinter dem funkensprühenden Lokomotivungetüm nichts angethan. Und wie gut sie ausschauen und wie fröhlich sie ihr zuwinken! … Willkommen, willkommen! … Das ist ein Fest für die Grubhoferin, und im stillen lobt sie nun die Eisenbahn, die ihr gestatten wird, auch später noch oft den Besuch der lieben braven Kinder zu empfangen … Uns aber, die wir die Zwei, echte Herzensfreude im Blick, mit anschauen dürfen, uns ist’s, als sende uns durch sie die schöne Bergwelt einen Gruß zu, der uns selber einlädt zu fröhlicher Fahrt durch ihre Thäler! Und auch wir segnen im stillen die Eisenbahn, die uns gestattet, in nicht zu langer Zeit wieder einmal dort zwischen den Waldbergen und Firngipfeln Alpenluft zu atmen und uns an der dort waltenden Lebensfrische zu erquicken, welche dem herzigen Madl und dem lebfrischen Burschen auf unserm Bilde so lustig aus den Augen blinkt. J. P.