Hier könnt ihr Hans und Grete seh’n, Wie sie vereint zur Schule geh’n.
Tief liegt der Schnee, ’s scheint kalt zu sein. Der Hans geht hinter Grete drein,
Nicht lang, so faßt der kleine Tropf Das Schwesterlein bei seinem Zopf.
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Das hat der Grete weh getan, Drum sagt sie: „Hans, geh’ Du voran!“
Nun geht sie hinten, Hans geht vorn, Auf Rache sinnet sie voll Zorn.
Jetzt fängt der Hans zu laufen an, Indes reift Gretes Racheplan.
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Und wie der Schneeball fertig ist, Da wirft sie ihn mit arger List.
Sie trifft – Gottlob wir spüren’s nicht! – Den armen Bruder ins Gesicht.
Das schmerzt den Hans, und drum zur Red’ Stellt er energisch seine Gret’.
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Nicht lang – befinden sich die zwei In einer großen Balgerei.
Doch ob des Balgens, weh, o weh, Geraten beide in den Schnee!
Den steilen Hügel abwärts geht’s, Der Schnee wird tief und tiefer stets. Es ballt der Schnee sich rings umher, Man sieht sie nur zur Hälfte mehr.
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Sie raufen fort. Auf steiler Bahn Fängt nun der Ball zu rollen an.
Und wie es bei Lawinen geht, Es wächst der Ball, wie er sich dreht.
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Das raufende Geschwisterpaar Im Schnee verschwindet ganz und gar,
So daß zuletzt nach kurzer Frist Nur mehr ein Schneeball übrig ist.
Daraus ergibt sich die Moral: Es straft sich Zwietracht jedesmal.