Flachsaufbereitungsanstalt von Carl Meyer in Lichtenberg bei Freiberg

Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Flachsaufbereitungsanstalt von Carl Meyer in Lichtenberg bei Freiberg
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 35
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
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Flachsaufbereitungs-Anstalt von Carl Meyer zu Lichtenberg bei Freiberg.

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Flachsaufbereitungsanstalt von Carl Meyer in Lichtenberg bei Freiberg.
(Mit Abbildung.)


Wir wenden uns jetzt zu einem Etablissement, welches zwar nicht in seiner Branche, aber doch in Hinsicht auf seine Einrichtung als das bis jetzt noch einzige derartige in Sachsen dasteht, zu der Flachsaufbereitungsanstalt von Carl Meyer in Lichtenberg.

Es liegt diese Anstalt gänzlich isolirt in einer der romantischsten Gegenden an der Mulde, überragt von dem Burgberge bei Ober-Lichtenberg, in der Nachbarschaft der alten Bergstadt Freiberg, und besteht aus fünf Gebäuden:

einem Gebäude mit der Warmwasserröste, in welchem sich ein Dampfapparat mit einem Dampfkessel zu drei Atmosphären befindet;
einem Gebäude mit der Schwingerei, welches durch Wasserkraft betrieben wird;
einem Wohn- und Arbeitsgebäude, und
zwei Vorrathsgebäuden.

Hierzu gehört noch ein Areal von 124 Scheffel Aecker und Wiesen.

Das Etablissement umfaßt:

die Warmwasser- oder Dampfröste, welche noch die einzige in Sachsen ist;
die Kaltwasserröste und
die Schwingerei, in welche nächstens noch zwölf belgische Schwingstöcke eingebaut werden, nach deren Herstellung es möglich ist, jährlich 1000 Centner geschwungenen Flachs und 500 Centner Werg zu produciren.

Das Haupterzeugniß der Anstalt ist geschwungener Flachs, und findet derselbe seinen Absatz vorzüglich nach Schlesien an die Flachsgarn-Maschinenspinnerei. Für die Vortrefflichkeit dieses Produktes sprechen die Prämien, welche es auf der Weltausstellung in London, sowie in München erhielt; ausgestellt war es auch noch in Paris.

Das Arbeitspersonal besteht aus zwei Werkführern und 40 Leuten, welche fortwährend in der Schwingerei beschäftigt sind; in den Sommermonaten kommen noch 24 Tagarbeiter hinzu.

Die Schwingerei wurde von einer Actiengesellschaft gegründet, welche sich nach einiger Zeit wieder auflöste, worauf der Fiscus die Anstalt nebst Areal ankaufte und die Warmwasserröste errichtete. 1855 übernahm der gegenwärtige Besitzer, Herr Carl Meyer in Freiberg, das Etablissement nebst Areal käuflich und begann sogleich, seine Kräfte der Vergrößerung und Hebung des Geschäfts zu widmen; er stellte eine größere Kaltwasserröste her, ließ eine noch größere in Angriff nehmen und ein neues Vorrathsgebäude errichten, richtete auch sonst sein Bestreben dahin, alle möglichen Verbesserungen zur Vervollkommnung des Geschäftsbetriebs einzuführen. Die schönsten Erfolge lohnen das Streben des intelligenten Herrn Besitzers und ist es zu erwarten, daß unter seiner Leitung diese Anstalt zu immer schönerer Blüthe sich entfalten wird.