Fanchette – Dö Fanni
FANCHETTE
Pariser Cabaretlied von Theodore Botrel
Französisch, hochdeutsch und oberbayerisch
Amis, quittons cette assemblée
Et fuyons le son des binious,
Que l’on remplisse ma bolée
D’eau de vie et de cidre doux;
Verse à boire,
Plus belle qu’un Sône breton,
Buvons donc!
Vous connaissiez tous la Fanchette,
C’était bien la plus mignonnette
Des garçailles à reluquer
Entre la Vilaine et la Loire,
Verse à boire,
Buvons donc!
Elle avait promis de m’attendre
Jusqu’ à mon retour du Tonkin,
Mais elle avait un coeur trop tendre
Quand j’ai doublé le promontoire,
Verse à boire,
Je n’ai pas vu son cotillon,
Buvons donc!
Tout là-bas au lointain pays,
Elle a quitté notre Bretagne
Avec un Monsier de Paris;
Pour la chasser de ma mémoire,
Pour oublier son abandon,
Buvons donc!
On m’a conté, que la Fanchette
Avait un renom très fameux,
Atteignaient des prix fabuleux, –
Amis, pour trinquer à sa gloire,
Verse à boire,
A la santé de la gothon
Si je retrouve l’infidèle
Un jour dans la ville d’enfer,
Je saurai me venger sur elle
Du chagrin, que j’aurai souffert ..
Verse à boire,
J’ écraserai son blanc téton,
Buvons donc!
Si la première elle se fâche
Je l’aime tant, je suis si lâche,
Je ne lui reprocherai rien;
En baisant sa robe de moire,
Verse à boire,
Buvons donc!
FANCHETTE
Kommt, Freunde, nun fort aus dem Saal,
Wo der Dudelsack lärmt ohne Ruh,
Und füllt mir einen Pokal
Mit Branntwein und Most dazu!
Schenkt mir ein!
Kein Sang der Bretagne gleicht ihr:
Trinken wir!
Ihr alle, ihr kanntet Fanchette,
Hab keine so zierlich und nett
Zwischen Loire und Vilaine gewußt
Unter den Mägdelein –
Schenkt mir ein!
Trinken wir!
Sie schwur, zu warten auf mich,
Bis von Tongking ich wiederkäm:
Doch im Herzen fühlte sie sich
Und als ich ans Land kam herein,
Schenkt mir ein!
Da schaut ich vergeblich nach ihr –
Trinken wir!
Da drunten in fremder Fern,
Verließ sie das Land über Nacht
Mit einem Pariser Herrn!
Damit ich vergesse die Pein,
Daß nimmer ich träume von ihr,
Trinken wir!
Gewaltigen Ruf gewann,
So hört ich, Fanchette gar bald,
Mit Märchenpreisen bezahlt:
Dies Glas ihrem Ruhmesschein –
Schenkt mir ein!
Aufs Wohl von der Dirne, dem Tier,
Treff ich einst in der Teufelsstadt
Sie, die mir gebrochen den Eid,
Dann trinkt meine Rache sich satt
Für alles erduldete Leid!
Schenkt mir ein!
Die Schneebrust zerschmettere ich ihr –
Trinken wir!
Doch zürnt sie zuvor, und jagt
Ach, ich lieb sie, ich bin so verzagt,
Ich sag ihr kein böses Wort;
Ihr Seidenkleid küß ich allein –
Schenkt mir ein!
Trinken wir!
DÖ FANNI
Kemmts, Buam, jetz drucka mar uns!
Dö Musi, dö hob i jetz dick –
I kaaf mar a Maßl, a gsunds:
’s werd angstochen, sechts? mir ham Glick!
Kelln’rin, a Biar!
Buam, dö Gschicht hot a Gwolt ...
Saaf’n ma holt!
Dö Fanni, dö habts ös ja kennt,
Nach der san s’ grod aso g’rennt,
Dö Schlierseer Buam allezsamm,
Denn die Schönst’ war dös im Reviar –
Kelln’rin, a Biar!
Saaf’n ma holt!
„I wart’ auf di, Sepp,“ hot s’ g’reert,
„Bis d’ z’ruckkimmst von Aafrika –“
Ja Schnecken! koan Pfenning war s’ wert,
Denn wia ma san z’ruckkemma miar –
Kelln’rin, a Biar!
War koa Fanni da, sapperawolt!!
Saaf’n ma holt!
Mit dö Kaffern von Agra Bequen,
Is s’ durch mit an noblichten Hund –
So a Münchna Stodherr is’s gwen!
Daß i ’s Meensch aus’m Kopf valiar’ –
Ganz kolt will i wer’n – ganz kolt ..
Saaf’n ma holt!
A Berihmtheit is s’wor’n, was i her’,
Dö Fanni, da drinn in da Stod:
Für an oanzigs kloans Busserl g’rod!
Stoßts an, sie soll leb’n und wia –
Kelln’rin, a Biar!
Weil ma gar a so vüll für sie zohlt,
Bal i ’s treeff’, dös Luada, dös schlecht,
In da Malafizdeifisstod drinn,
Da g’freits mi, da kimmt’s ma grod recht,
Da kon s’ wos erleb’n – da is s’ hin!
Kelln’rin, a Biar!
Da zamaatsch’i ihr d’ Dutten, daß’s schnollt!
Saaf’n ma holt!
Aba zwidert s’ mi an, und schreit:
Wißt’s, gern hob i s’ do – na’ is’s gfeit,
Na hob i koa Schneid dazua!
Na bussel i ’s Gwand a’ von ihr –
Kelln’rin, a Biar!
Saaf’n ma holt!