Falsche Liebe (Erk, Variante 1)

Textdaten
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Titel: Falsche Liebe
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 27–28
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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11. Falsche Liebe.
Erste Melodie.


Mäßig geschwind. Vielfach mündlich, durch ganz Deutschland verbreitet.
Noten
Noten


Zweite Melodie.


Mäßig geschwind.
Noten
Noten


1.
Es kann mich nichts Schönres erfreuen,

als wenn es der Sommer angeht;
da blühen die Rosen im Walde,
ju ja im Walde,
Soldaten marschieren ins Feld.

2.
„Ach Schätzchen, was hab ich erfahren,

daß du es willst scheiden von mir?
willst ziehen wol fremde Landstraßen,
ju ja Landstraßen:
wann kommst du wieder zu mir?“

3.
Und als ich in fremde Land naus kam,

gedacht ich gleich wieder fort;
ach wär ich zu Hause geblieben,
ju ja geblieben
und hätte gehalten mein Wort!

4.
Und als ich nun wieder nach Hause kam,

Feinsliebchen stand hinter der Thür:
„Gott grüß dich, du Hübsche, du Feine!
ju ja du Feine!
von Herzen gefallest du mir.“

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5.
„Was brauch ich denn dir zu gefallen?

ich hab ja schon längst einen Mann,
dazu einen hübschen und reichen,
ju ja und reichen,
der mich wol ernähren kann.“

6.
Was zog er aus seiner Tasche?

ein Messer, war scharf und spitz;
er stach es Feinsliebchen ins Herze,
ju ja ins Herze,
das rothe Blut gegen ihn spritzt.

7.
Und als er es wieder heraußer zog,

von Blute war es so roth:
‚‚‚Ach großer Gott vom Himmel,
ju ja vom Himmel,
wie bitter ist mir der Tod!‘‘‘

8.
‚‚‚So gehts, wenn zwei Knaben ein Mädel lieb habn,

da thut dir ja selten gut;
wir beide wir habens erfahren,
ju ja erfahren,
was falsche Liebe thut!‘‘‘

1, 3. Die Rosen im Garten. – 2. Im nördl. Deutschland wird diese Strophe wenig oder gar nicht mehr gehört; sie ist mir von daher nur ein einziges Mal zugekommen, und zwar aus der Gegend von Jüterbogk. Dagegen kommt sie um so öfter vor im Hessen-Darmstädtischen, Würtembergischen etc. – 2, 3. willst ziehen in fremde Land nauße. – 3, 2. gedacht ich an selbiges Wort. Die verbreitetste Lesart: gedacht ich gleich wieder nach Haus, mit Hintansetzung des Reims. – 5, 5. der mich es erfreuen wol kann. – 6, 1. Was zog er aus seiner Scheide? – 7, 1. Er zog das Messer gleich wieder heraus. – 8, 1. Und wenn zwei Burschen ein Mädel lieb habn. – Das Flickwörtchen es (in Str. 1 u. 2) hat seinen Grund in der Melodie und sollte daher beim Singen nie fehlen; beim Lesen mag es immerhin fortbleiben.