Ez verlôs ein ritter sîne scheide
H: XLIV,1
Ez verlôs ein ritter sîne scheide.
dar umb wart einer frouwen alsô leide.
sî sprach: ‘herre, ich will iu eine lîhen,
der will sich mîn leider man verzîhen.
und kumt er mir der ir bedarf,
dem gibe ich sî gar âne wandel.’
„Frouwe, lât mich eine rede wizzen,
ob sî zuo dem orte iht sî verslizzen.“
‘nein sî, ûf mîn sêle und ûf mîn triuwe!
ich gap sî mînem leiden man für niuwe.
niuwan an der einen stet,
dâ ze dem hengelriemen.
daz enschadet iu noch ander niemen.’
Er wolt sîn mezzer in die scheide schieben.
dô begunde sich diu klinge biegen
her wider rehte gegen deme hefte;
H:
XLIV,20 doch brâht er sî drin mit sîner krefte.
„ez habe ein swarziu krâ gelogen,
wer solte des getrûwen?“ [„Wohl Worte des Ritters“ W. Kom]
‘zieht wider: diu würze ist noch niht gebrûwen!’