Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau/Gebet von Prinzessin Elise zu Hohenlohe

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Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau
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Gebet
von
Prinzessin Elise zu Hohenlohe.

Zum 12. October 1854.


     Herr, unser Gott! Was wir in Deines Sohnes Namen bitten, das soll uns gewährt werden – so bitte ich nun in Jesu Namen: gib unsrem Werke Gedeihen!

     Du weißt, o Gott, welch’ heiße Wünsche wir für das Wohl unsrer Brüder hegen, Du weißt, daß es unser aufrichtiges Bestreben ist, junge Seelen zu Deiner Ehre zu bilden, die Elenden und Kranken zu trösten, Verirrte und Angefochtene auf die Bahn des Friedens zu leiten! So gib uns Kräfte!

     Vater im Himmel! von Dir kommt alle gute und alle vollkommene Gabe! Gib Einsicht und wahre Einfalt des Herzens und Geistes. Gib unermüdlichen Fleiß, daß unsre Kniee nicht wanken, unsre Hände nicht laß werden. Laß uns täglich, stündlich, von ganzem Herzen trachten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird uns alles Andere zufallen. Ja, in fester Zuversicht glauben wir, o Herr, daß uns zufallen wird, was nöthig ist, denn Du lenkst die Herzen wie Wasserbäche und Dir sind unterthan| alle Gewaltigen und alle Kräfte, – Alles, was im Himmel und auf Erden ist.

     Herr Jesu Christ! Ich beuge mich vor Dir und flehe zu Dir: Durchströme uns mit heiliger Lebenskraft. Bewahre unsre Herzen in wahrer Demuth – laß uns Geduld und Ausdauer lernen an Deinem Kreuz. Dein Kreuz wollen wir umklammern mit allen Kräften; wir wollen eingewurzelt sein in demselben und auf Dein sterbendes Antlitz sehen, Dein Antlitz voll Liebe, voll heiligen Ernstes.

     Dein Blick entflammt uns zu kräftiger That! Deine Wunden lehren uns still halten.

     Dein Blut macht uns rein von aller Sünde und gibt uns weltüberwindende Kraft.

     Ja, laß es also geschehen, Herr Jesu! Amen.



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