Textdaten
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Autor:
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Titel: Es thut mir leid!
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aus: Der Nürnberger Trichter, Nr. 13, S. 52
Herausgeber: Eduard Kauffer
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1848
Verlag: Friedrich Campe
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: MDZ München, Commons
Kurzbeschreibung:
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Es thut mir leid!

„Was können Sie?“

„Ich spreche, schreibe und dichte französisch, italienisch, englisch, russisch, dänisch, schwedisch, spanisch, portugiesisch und slavisch nebst allen andern neueren europäischen Sprachen. Hebräisch, persisch und türkisch erlernte ich von Grund aus, außerdem verstehe ich noch alle Dialekte aller alten und neuen Idiome. Die exacten und nicht exacten Wissenschaften sind mir geläufig wie das Vaterunser. Ich tanze, reite, fechte; Billard, Tarok, l’Hombre, Whist spiele ich mit Meisterschaft; daß ich mit allen Instrumenten bekannt bin, glaube ich auch bemerken zu müssen, auch bin ich in allen kaufmännischen Arbeiten erfahren, habe ein Buch über den Anstand geschrieben und bekenne mich zu der politischen Ansicht, zu der Sie Ihren Sohn erzogen haben wollen. Ich singe sehr schön und spiele auf Gesellschaftstheatern. Meine Reisen erstrecken sich über alle fünf Welttheile und außerdem trinke ich kein Bier, keinen Wein, keinen Punsch, fliehe den Umgang mit Frauenzimmern und gehe Abends nie aus. Ein besonderes Vergnügen ist mir Kinder herumzutragen und Briefe auf die Post zu befördern oder Hunde spazieren zu führen. Wenn Sie mir also Ihren Sohn anvertrauen wollen, so steh’ ich zu Diensten. Ich verlange freie Wohnung und monatlich vier Gulden Appointement –“

„Können Sie jongliren, taschenspielen, Gold machen –“

„Nein.“

„Das thut mir leid – Ihre Bedingungen sind mir zu groß – solche Leut’ krieg’ ich jetzt genug um einen bayrischen Thaler den Monat – und dann haben Sie noch dazu früher politische Rollen gespielt! – Guten Morgen!“