Erste große Wäsche
[260] Erste große Wäsche. (Zu dem Bilde S. 249.) Ein köstliches Gefühl, seine schönen spitzenbesetzten Leinwandschätze so recht nahe der großen Straße aufzuhängen, damit die nachmittags zum Waldwirtshaus pilgernden Kleinstädterinnen sehen, wie gediegen die Aussteuer der jungen Förstersfrau ist! Sie hat tüchtig mitgeholfen beim Waschen wie beim Hängen, denn die paar Jahre in einem Geschäft der Residenz haben ihrer frischen jungen Kraft nichts geschadet, im Gegenteil! Und jetzt heißt es, fix zu Ende kommen; in einer Viertelstunde wird der Mann da sein und sein Essen verlangen! … Daß er schon hinter der Leine steht und sein hübsches fleißiges Weibchen voll Vergnügen beobachtet, das merkt sie in ihrem Eifer nicht. Aber Waldmann, der Verräter, schnuppert bereits an dem schönen Vorhang herum, und ehe die nächste Sekunde vergeht, wird es mit dem Wäschehängen im blühenden Baumgarten vorbei sein. So wichtig dieses auch ist – sie hat dann entschieden Wichtigeres zu thun! Bn.