Erinnerung An Lyda
Im Ulmenhaine, wo mich ernst und düster
Die Wehmuth oft in deinem Arm beschlich,
Wandl’ ich allein. Im leisen Blattgeflüster
Ahnt meine Seele dich.
Durchrauscht ein Quell, von Geisblatt überwebt:
Dein Bild umschwebt den Quell, sanft wie ein Schatten
An Lethes Ufern schwebt.
Des Lebens oft empörte Stürme schweigen,
Wenn Filomele in den stillen Zweigen
Des dunklen Hains erwacht.
Verblühte Bilder früher Tage keimen
Im zarten Grau der Dämmerung empor
Der Zukunft Blüthen vor.
Dann träum’ ich mich zum fernen Seegestade
Im Dämmerlicht an deine Seite hin.
Die Täuschung flieht, der Spiegel der Najade
Und einsam streu’ ich Blumen auf die Quelle
Zum Todtenopfer dir Vergangenheit!
Und weinend wird der Wehmuth diese Stelle
Zum Tempel eingeweiht.