Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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8. Ueber elektrodynamische Wellen im Luftraume.


punkte im Kreise. Trotzdem kann die Lage des Punktes C ziemlich genau bestimmt werden, da sich die erstbeschriebenen Erscheinungen in seiner Nähe sehr schnell ändern. In meinen Versuchen lag C 4,10 bis 4,15 m, sagen wir 4,12 m von der Wand ab. Der Punkt D war nicht mehr genau bestimmbar, da hier die Erscheinungen schon ziemlich verwaschen waren, nur soviel konnte gesagt werden, dass derselbe zwischen 6 und 7,5 m Abstand von der Wand hatte. Wegen der Erklärung der beschriebenen Einzelheiten darf ich wohl auf eine vorausgegangene Arbeit[1] verweisen. Die dort angedeuteten mathematischen Entwickelungen liessen sich hier sogar beträchtlich weiter führen. Doch erscheinen die Versuche auch ohne Rechnung verständlich genug.

     Die Entfernung zwischen B und C beträgt nach unserer Messung 2,4 m. Nehmen wir diesen Werth als genau an, so liegt der Knotenpunkt A 0,68 m hinter der Wand, der Punkt D 6,52 m vor derselben, was hinlänglich mit der Erfahrung stimmt. Die halbe Wellenlänge beträgt hiernach 4,8 m. Für den gleichen Apparat hatte ich durch eine indirecte Methode die halbe Wellenlänge 4,5 m erhalten. Der Unterschied ist nicht so gross, dass wir nicht in der neuen Messung eine Bestätigung der alten sehen dürften.[2] Setzen wir in unsere früheren Messungen 2,9 statt 2,8 m für die Wellenlänge im Draht; 7,1 statt 7,5 m für die Länge der Coincidenz, welches man mit den Beobachtungen noch verträglich finden wird, so erhalten wir aus den alten Beobachtungen den neuen Werth. Uebrigens dürfte vielleicht ein mittlerer Werth der Wahrheit am nächsten kommen, es erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich, dass der Knotenpunkt A fast 0,7 m hinter der metallischen Wand liegen sollte. Die Schwingungsdauer unseres Apparates beträgt bei Annahme einer mittleren Wellenlänge und der Lichtgeschwindigkeit für die Geschwindigkeit der Ausbreitung etwa l,55 Hundertmilliontel Secunde, statt der berechneten 1,4 Hundertmillionteln.

     Die Versuche habe ich noch mit einigen Abänderungen ausgeführt. Wenig Neues bot die Abänderung der Entfernung der primären Schwingung von der reflectirenden Wand. Hätte sich


  1. Siehe No. 5. p. 87.
  2. [Siehe Anmerkung 19 am Schluss des Buches.]